Rund um Mallorca und die Nachbarinseln hat die
Balearen-Regierung ein Netz von 200 Messpunkten für die
Wasserqualität eingerichtet. In der Badesaison von Mitte April bis
Ende Oktober gibt es dort wöchentliche Messungen, die im Internet
auf der Seite des Gesundheitsministeriums veröffentlicht werden
(www.caib.es, weiter unter „Conselleria de Salut i Consum“ und
„Aigües de Bany“).
Sowohl im Sommer 2010 als auch zu Anfang der Badesaison 2011
bewegte sich die Wasserqualität auf dem höchsten Niveau seit Beginn
der Erhebungen. „Das liegt an der Optimierung der Kläranlagen und
einer besseren Kontrolle der Abwassereinleitungen ins Meer“,
erläutert Generaldirektor Bernat Aguiló vom balearischen
Umweltministerium. Früher hätten viele Kläranlagen ihre Daten gar
nicht an die Aufsichtsbehörde im Umweltministerium gemeldet,
mittlerweile funktioniere die Zusammenarbeit aber immer besser.
Zur Wasserqualität tragen nicht nur die Kläranlagen bei, sondern
auch eine Reinigungskampagne der Balearen-Regierung. Wegen
fehlender Haushaltsmittel läuft sie in diesem Jahr allerdings nur
als Sparversion, denn eine Flotte aus 40 angemieteten Booten, die
seit 2004 den Müll aus dem Meer fischte, wird komplett eingespart.
Im letzten Jahr hatten die sogenannten „Pelikane“ noch über 200
Tonnen Müll gesammelt.
Stattdessen gibt es für 1'5 Millionen Euro eine Putzaktion an
Land, die bisher im Winter stattfand. Nun wurde sie auf die
Touristensaison zwischen März/April und August verlegt. Im Einsatz
sind vorwiegend Behinderte und Jugendliche mit sozialen Problemen.
Im letzten Jahr wurde auf diese Weise etwa 180 Tonnen Abfall
zusammengetragen. Bernat Aguiló vom Umweltministerium bedauert die
Umschichtungen im Haushalt, ist aber davon überzeugt, dass die
Sauberkeit auch mit dem neuen Vorgehen gewährleistet ist.
Negative Einflüsse auf das Meer gibt es laut dem Ministerium
vereinzelt an der Einmündung von Sturzbächen, weil Umweltsünder im
Landesinneren illegal Abwasser einleiten.
Spürbar sei der Effekt vor allem nach starken Regenfällen wie
zuletzt am Dienstag. Innerhalb von Tagen verflüchtigen sich die
Schadstoffe aber normalerweise im Mittelmeer. Bis zur nächsten
Messung am 6. Juni dürften sie nicht mehr nachweisbar sein. Die
letzten Proben stammen vom 29. Mai und waren überall im grünen
Bereich. (mm)
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