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, 28. April – Das muss man sich mal vorstellen: Mitte 2011, so die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), wird die Weltbevölkerung die Sieben-Milliarden-Marke überschreiten – und kurz davor sitzen geschätzte drei Milliarden davon am 29. April vor dem Fernseher (Internet nicht mitgezählt), um die „Hochzeit des Jahres” zu gucken.

Der Hype um die „Royal wedding” von William und Kate sprengt alles Erlebte – auch auf Mallorca, und nicht nur in und um Magaluf, kaum ein Brite, der die TV-Live-Show aus Westminster Abbey verpassen will. Gesellige Naturen treffen sich beim „Public viewing” in Bar, Pub oder Hotel, sensiblere Seelen ziehen sich ins heimische Wohnzimmer zurück, um ungestört die eine oder andere Träne verdrücken zu können.

Während über die Londoner Gästeliste noch heftig diskutiert wird – unter den 1900 Geladenen beim Gottesdienst auch solche, die den Protest von Menschenrechtlern herausfordern – sind außerhalb der Mauern von Westminster Abbey mehr als 10.000 Journalisten in die Metropole eingefallen; auch ARD, ZDF, Sat.1, RTL, n-tv und N24 werden am 29. April kaum über etwas anderes berichten.

Über die geschätzten „Security”-Kosten von 25 Millionen Euro sind die Briten – auch auf Mallorca – geteilter Meinung, viele „verrechnen” diese Ausgaben mit den – wiederum geschätzten – 730 Millionen Euro „Sondereinnahmen” aus Tourismus und „Souvenirs” mit allerlei Kate-William-Herzmotiven („Kitsch as Kitsch can”, wie eine deutsche Zeitung titelte).

Bemerkenswert: In den Läden der Briten-Hochburg Magaluf ist keinerlei Devotionalien-Auslage sichtbar. Nun sei aber auch kaum ein Brite „extra” nach Magaluf gefahren, um hier die „Hochzeit des Jahres” zu feiern, bestätigt Hotel-Managerin Claire Ashby vom „Son Matias Beach”. Die Urlauber seien meist Langzeitbucher: „Sie sind eher zufällig gerade zum Hochzeitstermin auf der Insel.”

Pünktlich indes dürfte Königin Sofía in London eintreffen, genauso wie ihr Sohn Felipe mit Gattin Letizia (König Juan Carlos bleibt wegen angegriffener Gesundheit zu Hause). In Deutschland wundert man sich indes teils darüber, warum etwa Bundespräsident Christian Wulff und Gattin (oder auch die Obamas) nicht auf den Gästelisten stehen. Der Grund soll sein, dass Kate und William von der Einladung von Staatsoberhäuptern befreundeter Staaten abgesehen haben, weil sonst der Platz für persönliche Freunde knapp geworden wäre.

Eng dürfte es in London sowieso werden. Fans bezogen schon zwei Tage vorher ihre Zeltlager vor Westminster Abbey, um dem Paar ihres Herzens so nah wie möglich zu sein. Gut, dass neben Ehepaar Beckham oder Elton John auch „Mr. Bean” (alias Rowan Atkinson) unter den Gästen weilt: Humor hilft immer. Vor allem, weil für Freitag in London heftiger Regen angesagt ist. Dann doch lieber: „Public viewing” in Magaluf.