Die Stauseen Gorg Blau und Cúber gehören wie selbstverständlich
zum Landschaftsbild der Tramuntana. Dabei sind die Seen relativ
jung: 40 Jahre ist es her, dass erstmals Gebirgswasser nach Palma
geleitet wurde.
Die ersten Planungen für die „Embalses” gehen allerdings weiter
zurück: auf das Jahr 1954. Damals suchte man nach Wegen, um die
Energie-Engpässe auf Mallorca zu lösen. Der Stromversorger GESA
ließ deshalb erkunden, ob man in der Tramuntana nicht ein
Wasserkraftwerk bauen könnte.
Die ersten Untersuchungen zeigten Erfolg versprechende
Resultate, und so wurde 1965 der Ingenieur Jeroni Saiz mit der
Realisierung des Projekts beauftragt. Die Bauarbeiten am Gorg Blau
waren schon im Gange, als GESA dann doch abwinkte. „Die Rechnung
ging einfach nicht auf”, erinnert sich Jeroni Saiz.
Jetzt sprang aber das staatliche Bauministerium auf den Zug auf,
wenn auch aus anderen Motiven: Der Raum Palma benötigte im Zuge des
boomenden Tourismus so viel Wasser, dass die bisherigen
Versorgungsstränge aus verschiedenen Quellen nicht mehr
ausreichten. Es wurde also weitergebaut.
Neben dem Gorg Blau mit 7'9 Quadratkilometern Fläche entstand
auch noch der Cúber mit 7'3 Quadratkilometern. Vorher mussten aber
noch zwei Fincas enteignet werden, S'Estret und Almallutx. Ein
Herrenhaus wurde abgerissen und Teile einer archäologischen
Fundstelle gerettet.
Die Staumauern waren keine große Herausforderung für die
Ingenieure. Schwieriger war die Verlegung der Wasserleitung nach
Palma, für die auch mehrere Tunnel gegraben werden mussten. Bis zu
100 Arbeiter waren damit beschäftigt. Insgesamt verschlang das
Projekt 290 Millionen Pesetas.
Die Stauseen sind, trotz der Entsalzungsanlage bei Palma, nach
wie vor ein Stützpfeiler der Wasserversorgung der Hauptstadt. 20
bis 25 Prozent des Bedarfs werden mit dem Bergwasser gedeckt, das
entspricht einer jährlichen Ausbeute von durchschnittlich sieben
Millionen Kubikmetern.
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