Liegt es daran, dass Wahlen anstehen? Zumindest sind jüngst
neuartige Überlegungen angestellt worden, die – sollten sie
verwirklicht werden – die Stadtentwicklung Palmas in eine positive
Richtung beeinflussen würden.
Da ist zum einen die Idee des Erstligisten Real Mallorca, das
ruinöse Lluís-Sitjar-Stadion in der Innenstadt in eine moderne
Fußball-arena zu verwandeln (S. 52). Zum einen würde dadurch ein
Schandfleck aus dem Stadtbild verschwinden. Zum anderen würden
Tausende Zuschauer wieder Leben in das Viertel und die dortigen
Lokale bringen.
Die andere Idee, die aus dem Rathaus verkündet wurde, lautet,
dem leer stehenden Gesa-Hochhaus neues Leben einzuhauchen. Im
Erdgeschoss solle die Lokalpolizei einziehen, in die Zwischenetagen
kommen Ausstellungssäle, Werkstätten, Veranstaltungsräume,
Bibliotheken. Ganz oben ist an ein Panorama-Restaurant gedacht. Das
sind sinnvolle Vorschläge, nicht nur, weil das denkmalgeschützte
Gebäude so einer neuen Funktion zugeführt wird, sondern auch, weil
das Hochhaus für die Bürger zugänglich wird, als attraktiver
Kultur- und Dienstleistungsstandort.
Gut in diese Linie passt ebenfalls der Vorschlag, in den
Kongresspalast, derzeit in Bau, auch das künftige Messezentrum zu
integrieren. Beide Zweckbestimmungen könnten sich dort wunderbar
ergänzen, und dies in enger Nachbarschaft zum Gesa-Hochhaus, auf
dessen Freiflächen wiederum ein grüner Park entstehen soll
(versprochen seit den Wahlen 2007). Bei allen drei Projekten
handelt es sich um „kleine Lösungen”, die keine dreistelligen
Millionen-Beträge kosten würden, wie etwa das megalomane Projekt
einer Lotosblüten-Oper, die Ex-Präsident Jaume Matas im Hafenbecken
errichten wollte.
Die drei Projekte würden vorhandene Ressourcen nutzen und von
der Stadt aus in wenigen Gehminuten erreichbar sein.
Das würde bedeuten: weniger Autoverkehr, aber viel öffentlicher
Nah-Verkehr (da kaum Parkplätze vorhanden), weniger Lärm und
Abgase, aber dafür eine Belebung des Zentrums und mehr
Lebensqualität.
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