Phase eins – die Restaurierung der
Innenräume, des Daches und der Außenfassade – und Phase zwei –
Beleuchtung, Elektrik und Beschallung – sind abgeschlossen. Doch
die Llonja, die alte Seehandelsbörse am Paseo Sagrera in Palma,
wartet noch auf den Abschluss der dritten Phase, der Reinigung und
Restaurierung der Skulpturen an den Portalen und auf eine Reform
der umliegenden Außenbereiche. Das wird wohl auch noch eine Weile
dauern, denn dafür ist bislang keine Finanzierung vorhanden.
Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – soll das historische
Gebäude am 1. März 2011 zum „Día de les Balears“ (Balearentag),
offiziell eingeweiht werden. Am 1. März 1983 trat das
Autonomie-Statut der Inseln in Kraft; seitdem ist dieser Tag auf
den Balearen Feiertag. In der Vergangenheit fand zu diesem Datum
immer ein Festakt im Auditorium statt. 2011 soll dieses Event in
die Llonja verlegt werden.
Danach ist das Bauwerk für das Publikum geöffnet. Zunächst
einmal ohne jede Ausstellung, damit das neue Raumgefühl auch wirken
kann. Denn es ist erstaunlich, was die Restaurierungsarbeiten
bewirkt haben. Der Raum ist freier, größer, heller. Der
verantwortliche Architekt Pere Rebassa hat das später zugefügte
Giebeldach abtragen lassen, auch um dem Eindringen von Feuchtigkeit
vorzubeugen, aber vor allem, um die von Baumeister Guillem Sagrera
(1380 bis 1456) entworfene, ursprüngliche Baustruktur
wiederherzustellen. Vermutlich wird auch das Dach für das Publikum
geöffnet. Das würde eine ganz neue Sicht auf Palma ermöglichen.
Strittig sind noch Form und Struktur der künftigen Lampen, die
vom Amt für Denkmalschutz noch nicht abgenommen wurden. Zurzeit
wird ein Prototyp entworfen: vierarmig, in zeitgenössischem Design
aus sandstrahlgeblasenem Metall mit einem Durchmesser von 2'5
Metern, in der gleichen Farbe wie der helle Sandstein aus
Santanyí.
Einige Wochen nach der Eröffnung soll hier eine Ausstellung mit
Arbeiten des katalanischen Malers Eliseo Meifrén zu sehen sein. Er
kam 1907 nach Mallorca. Zu jener Zeit war er schon ein bekannter
Künstler. Er hatte in Paris gelebt, war Jurymitglied der
Internationalen Kunstausstellung in Barcelona und Gründungsmitglied
der katalanischen Künstlergruppe „Quatre Gats“. Sofort nach Ankunft
in Palma wurde er Direktor der hiesigen Kunsthochschule. Er blieb
nur ein Jahr, arbeitete hart und nahm viele Bilder mit nach Hause.
Eines dieser Bilder, „Almendros de Mallorca“, gewann einen Preis
auf der Weltausstellung in Brüssel. Aus Belgien soll ein Bild von
ihm kommen, das die Bucht von Palma zeigt. Auf Zusage wartet man in
Palma noch.
Im Sommer dann wird die Llonja die Ausstellung „Llaüts“,
inspiriert durch die traditionellen Fischerboote der Insel, des
italienischen Künstlers Fabrizio Plessi zeigen.
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