Neun Pakete Mehl, ebenso viel Reis und
Nudeln, Pflanzenöl, Hülsenfrüchte und verschiedene Säfte packt
Margalida in den großen Korb auf dem Rollwagen. Am Eingang der
Lagerhalle warten mehrere Menschen auf die Lebensmittel. Es sind
Mitglieder karitativer, gemeinnütziger Einrichtungen,
Ordensschwestern, Betreiber von Suppenküchen oder
Obdachlosenheimen, Nonnen aus Gemeinden, die Bedürftige
unterstützen.
Sie alle kommen regelmäßig zur „Banco de Alimentos”, der
Lebensmittelbank auf dem Gelände von Palmas Großmarkt Mercapalma,
um kostenlos Lebensmittel für ihre Organisationen abzuholen. Diese
wiederum sorgen dafür, dass Not leidende Menschen zumindest einmal
pro Tag eine warme Mahlzeit bekommen. „Wir bekommen die
Lebensmittel von Supermärkten, Firmen, Agrarkooperativen, aus
Spenden. Die Quellen sind vielfältig”, erzählt Manuel Marco. Allein
eine Genossenschaft in Sa Pobla liefere pro Jahr mehr als 50
Tonnen.
Lebensmittel, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen, deren
Verpackung beschädigt ist, oder die einfach zu viel Platz in den
Regalen der Märkte einnehmen, werden Tag für Tag an die
Lebensmittelbank geliefert, erklärt der Vorsitzende. Er ist einer
von 30 freiwilligen Helfern, ohne die es diese vom Malteser-Orden
unterstützte Stiftung nicht geben würde. 52 Lebensmittelbanken gibt
es allein in Spanien, mehr als 500 weltweit.
Mitte der 50er Jahre fiel dem belgischen Architekten John van
Hengel auf, wie viele unverdorbene Lebensmittel täglich im Müll
landen. Der damals in den USA lebende Rentner rief die erste dieser
Stiftungen ins Leben, unter dem Motto: „Wir haben, was dir fehlt”.
„Er hat es geschafft, die Welt ein bisschen gerechter und sozialer
zu machen”, sagt Manuel Marco. Von diesem Zeitpunkt an begannen
viele Menschen, van Hengels Konzept von Geben und Nehmen zu
kopieren.
Heute beteiligen sich auf Mallorca weit über 100 Vereine,
Geschäfte, Schulen oder Firmen an den Lebensmittelspenden, von
denen wiederum unzählige soziale Einrichtungen profitieren. „Wir
geben die Waren nur an Vereine heraus, nie an einzelne Personen”,
erklärt Marco. So könne man sicher sein, dass die haltbaren,
frischen oder tiefgekühlten Lebensmittel auch wirklich die Not
leidenden Menschen erreichen.
Der Ablauf der Lebensmittelbank in Palma gleiche haargenau dem
der Schwesterbanken weltweit: „Wir werden von den verschiedenen
Firmen beliefert, verstauen alles hier in unserem Lager und
verteilen es an jede Hilfsorganisation, die sich die Ware hier
abholt.” Was dabei täglich in den Körben landet, hänge immer davon
ab, was gerade da sei und wie viele Menschen die Organisation
betreue. Gerade sind wieder Kartoffeln aus Sa Pobla gekommen,
frisch aus der Erde, und Helfer verteilen sie an die Wartenden.
Freiwillige, die immer zuverlässige Hilfe gebrauchen können.
Wer die Stiftung mit Geld, Lebensmittelspenden, Sammelaktionen
oder Arbeit unterstützen möchte, kann sich wenden an: Fundación
Banco de Alimentos Baleares, Mercapalma, C/. Cardenal Rosell 182,
Oficina Local 9, Tel. 971-408100, Montag bis Donnerstag 10 bis 13
Uhr.
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