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Die Balearen haben im November einen historischen Negativ-Rekord gebrochen: Noch nie waren auf den Inseln so viele Menschen arbeitslos gemeldet wie im vergangenen Monat – insgesamt 92.049. Das sind 2'3 Prozent mehr als vor einem Jahr und mehr als doppelt so viele wie vor zehn Jahren, als im November nur rund 42.000 Insulaner als arbeitslos registriert waren.

Wieder einmal wurde deutlich, wie saisonabhängig der Arbeitsmarkt auf den Urlaubsinseln ist. Allein von Oktober auf November stieg die Zahl der Erwerbslosen um 7288 oder 8'6 Prozent an. Hinzu kommt, dass viele Saisonarbeiter sich gar nicht arbeitslos melden, aber dennoch vorübergehend aus dem Sozialsystem aussteigen: Die Zahl der sozialversichert Beschäftigen ging im November um 51.488 zurück, das sind 96 Prozent der „Bajas” im ganz Spanien.

Wie immer gab es bei der Veröffentlichung der Zahlen verschiedene Lesarten. Tourismus- und Arbeitsministerin Joana Barceló sprach trotz Rekordarbeitslosigkeit von „Stabilisierung”, da sich der Anstieg der Arbeitslosenzahlen von Monat zu Monat verringere. In der Folge erwarte man ab Anfang 2011 einen Rückgang. Die oppositionelle PP sah in den Zahlen hingegen einen Beleg für die Unfähigkeit der Balearen-Regierung, die Wirtschaft zu stimulieren.

Die Gewerkschaften schlagen Alarm: Im Laufe des kommenden Jahres würden nach den jüngsten Sparbeschlüssen der Regierung Zapatero 20.000 Erwerbslose auf den Balearen ohne jegliche Unterstützung dastehen. Die Regierung spricht von „nur” 4000 Betroffenen. Tatsache ist, dass fast 23.000 der 92.000 Arbeitslosen schon seit mehr als einem Jahr auf einen Job warten.

Im gesamten Land stieg die Zahl der Arbeitslosen im November um 0'6 Prozent auf 4'1 Millionen.