Zuerst sind die Blicke der Autofahrer
verwirrt, dann werden die Gesichter lang. Dort, wo sie rechts
ranfahren und auf anreisende Fluggäste warten wollten, versperren
Plastikbarrieren den Weg. Der Seitenstreifen parallel zum
Ankunftsbereich des Flughafengebäudes Son Sant Joan ist seit Montag
für Autos gesperrt. Bislang war dort das Halten von bis zu fünf
Minuten Dauer gestattet.
Bei vielen aber dehnten sich diese auf ein Vielfaches aus, aus
dem Halten wurde häufig ein Parken. Das habe teilweise zu
Verkehrsbehinderungen geführt, erklärt Ángel García, Sprecher der
Lokalpolizei Palma: „Oft parkten die Leute sogar bis vorne und
hinten in die Kurve hinein.“ Neu sei die Problematik nicht,
allerdings habe die Flughafenbetreibergesellschaft Aena nun auf
eine Lösung gedrängt.
Anfang Dezember soll der bislang provisorisch abgetrennte
Streifen mit Pfosten blockiert werden, zwei Behindertenparkplätze
und ein Sonderstellplatz zum Be- und Entladen von Waren bleiben
erhalten. Wer jemanden vom Flughafen abholen möchte, muss ab sofort
ins Parkhaus oder auf das rechter Hand des Gebäudes gelegene
„Express Parking“-Gelände ausweichen. Letzteres ist vor allem für
das Parken von bis zu einer Stunde Dauer gedacht und durch die
unmittelbare Nähe zum Terminal attraktiv, kommt den Fahrer aber mit
0'03 Cent die Minute teurer zu stehen als das Parkhaus, das 0'01
Euro berechnet. Und: Beim „Parking Express“ wird ab der ersten
Minute abgerechnet, im Parkhaus sind die ersten 30 Minuten
kostenfrei. „Vielen war das gar nie bewusst, dabei ist das schon
vier Jahre so“, betont Lokalpolizist Matías Enseñat, der in diesen
Tagen vor Ort die Fahrer über die neue Regelung aufklärt, sie ins
Parkhaus schickt. „Und wer partout nicht will, kann ja Runden
drehen.“
Denn das reine Anhalten und Aufnehmen eines bereits am Rand mit
seinem Gepäck bereitstehenden Passagiers wird auch weiterhin
gestattet bleiben. „Zumindest innerhalb der nächsten Wochen, bis
wir sehen, ob die Fahrer das nicht ausnützen“, sagt Ángel
García.
Gleichzeitig sollen die Kontrollen auf dem Parkstreifen vor der
Abflughalle, auf dem das Halten weiterhin erlaubt ist, verstärkt
werden. „Damit sich das Problem nicht einfach nach oben verlagert“,
sagt Matías Enseñat. Bis sich alles eingespielt habe, wolle man
seitens der Beamten ein Auge zudrücken. Nach der Übergangsphase
allerdings wird es teuer: Mindestens 200 Euro Bußgeld werden bei
Verstößen fällig. Befindet sich der Fahrer nicht am Wagen, wird der
Abschleppdienst gerufen – dann schlägt die Bequemlichkeit der
Parkhausmuffel sogar mit 326 Euro zu Buche.
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