Keine Angelegenheit des Herzens
Immigration und Integration sind in Spanien ein Randthema / VON JONAS MARTINY
Als sich das deutsche Fußball-Nationalteam bei der Weltmeisterschaft als Multikulti-Truppe präsentierte, staunte man in Spanien nicht schlecht. Leicht befremdet nahm man zur Kenntnis, dass der eine oder andere Name so gar nicht Deutsch klang. Ganz anders die spanische Mannschaft. Hier sucht man Kicker mit Migrationshintergrund bisher noch vergeblich. Dabei hat Spanien (und insbesondere Mallorca) schon heute einen höheren Ausländeranteil als Deutschland. Aber nicht nur die „Selección” spiegelt die multikulturelle Realität der spanischen Gesellschaft längst nicht wider. Gleiches gilt für Politik, Wirtschaft und Kultur. Lediglich das spanische Militär hat bislang ein auch für Immigranten durchlässiges System geschaffen: Mehrere Tausend Soldaten aus südamerikanischen Ländern verrichten mittlerweile für Spanien den Dienst an der Waffe – als Gegenleistung werden die jungen Leute unbürokratisch eingebürgert. Bei der Integration der Ausländer ins Bildungssystem und in den Arbeitsmarkt ist dagegen noch viel zu tun. Wenn es dem spanischen Staat nicht gelingt, den Immigranten, die in den Boomjahren als gefragte Arbeitskräfte ins Land gelockt wurden, eine langfristige Perspektive zu bieten, werden sich die Konflikte über kurz oder lang verschärfen.
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