Diesen Fisch lieben die Mallorquiner.
Denn die Llampuga ist nur wenige Monate verfügbar, überaus
schmackhaft – und vor allem sehr preiswert. Die ersten Exemplare
der Llampuga in der gerade beginnenden Saison sind schon unter zehn
Euro das Kilo zu haben, zuweilen purzelt der Preis sogar unter fünf
Euro.
Die Llampuga gibt es nur zu ganz bestimmten Jahreszeiten in
balearischen Gewässern. Dann nämlich, wenn das Meerwasser zwar noch
einigermaßen sommerwarm ist, die Lufttemperaturen aber schon
gesunken sind. Kommende Regenfälle haben also nicht nur
meteorologische, sondern auch kulinarische Bedeutung. Deshalb heißt
die Llampuga im Volksmund auch „Gewitterfisch“.
Die Llampuga – botanisch „Coryphaena hippurus“ – ist im gesamten
Mittelmeerraum zu Hause, wird aber auf offener See nur selten
gefischt, auch wenn sie als Lotsenfisch Schiffe oft in Gruppen
begleitet. Am häufigsten ist sie in der Nähe von Inseln zu finden,
rund um Sizilien, Malta und vor allem Ibiza sowie im Norden
Mallorcas.
Der Fisch, den die Deutschen Goldmakrele nennen, schillert
wirklich golden, ist vor allem im Wasser besonders schön anzusehen.
Auf Ibiza heißt die Llampuga deswegen auch „Daurat“ oder „Dorada“,
darf aber nicht mit der Goldbrasse ,,Dorada” verwechselt
werden.
Der Fisch stammt ursprünglich aus tropischen Gewässern; er
laicht im Juli im Mittelmeer.
Die Llampuga versteckt sich in Küstennähe gern zwischen
schwimmenden Objekten im Wasser, weshalb ein eigens für diesen Fang
angefertigtes Netz benutzt wird. Die „Llampuguera”, rund 200 Meter
lang und 20 Meter „hoch”, wird, versehen mit Korkschwimmern, um das
Objekt herumgelegt.
Doch diese Art zu fischen ist etwas aus der Mode gekommen. In
größerer Entfernung zur Küste wird der Fisch in ganz normalen
Schleppnetzen gefangen, Hobbyfischer stellen ihm gerne mit der
„Fluxa”, der Schleppleine, nach. Profis wie Amateure versichern,
dass die Jagd auf Llampugas aufregender ist als die sonstige
Fischerei.
Wie sehr die Mallorquiner diesen Fisch mögen, zeigt sich bei der
jährlichen „Mostra de la Llampuga“ in Cala Rajada, wo im
vergangenen Jahr fast 7000 Besucher waren. An mehr als 20 Ständen
wurden gute drei Tonnen Fisch auf mehr als 20 verschiedene Arten
verarbeitet.
Man ist hierzulande erfindungsreich in der Zubereitung. Auf
klassische Art wird der Fisch in Scheiben mit Knoblauch und Paprika
gebraten, aber auch im Ganzen mit Kartoffeln im Ofen gegart. Immer
wichtig: Llampuga darf nicht zu lange garen, der Fisch wird schnell
trocken.
Deshalb eignet er sich, roh und in feine Scheiben geschnitten,
auch besonders gut für ein Carpaccio, mit einer Marinade aus
Zitrone, Salz, Pfeffer und Olivenöl. Fischhändler säubern und
filetieren die Llampuga auf Wunsch.
Beliebt ist die Llampuga auch als Zutat für die Nudelpfanne
„Fideua“. Auf der Mostra in Cala Rajada gibt es außerdem
Llampuga-Terrinen und Mousses, warm und kalt, mit Salat oder auf
Knoblauch-Croutons. Dazu mit Llampuga gefüllte Ravioli. Es wird
erwogen, den „Gewitterfisch” auch süß als Dessert anzubieten.
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