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Das „städtebauliche Konsortium zur Aufwertung der Playa de Palma” hat seine erste konkrete Sanierungsmaßnahme auf den Tisch gelegt und prompt massiven Protest geerntet. Das Projekt sieht vor, in Can Pastilla einen ganzen Häuserzug zwischen den beiden Straßen Carrer Sant Antoni de la Platja und Carrer Horaci abzureißen. Betroffen sich 91 Wohneinheiten sowie drei Bars, zwei Restaurants und das Hotel Anfora an der Bucht von Cala Estància.

Ziel des Konsortiums ist es, mit diesem Eingriff in die Bebauung einen sogenannten „Grünen Korridor” zu schaffen, der im rechten Winkel zur Meereslinie verlaufen und sich bis zum nördlichen Ortsrand von Can Pastilla hinziehen würde. Der für die zu schaffende Brache ebenfalls verwendete Begriff „Borne” ruft Assoziationen an den Passeig des Born in Palma wach, jene Platanenallee im Herzen der Altstadt. Unter der zu schaffenden Promenade solle zusätzlich eine Tiefgarage entstehen.

Die Anwohner, die durch diese planerische Maßnahme ihre Häuser verlieren würden, haben unverzüglich Widerstand angekündigt. Sie wollen eine Plattform gründen und sich mit allen Rechtsmitteln gegen das Vorhaben wehren.

Das Konsortium bot den Eigentümern als Ersatz Wohnungen in einem noch zu errichtenden Neubau jenseits der Hauptstraße in Can Pastilla an. Die Hauseigentümer betrachten den Vorschlag mitnichten als angemessenen Ausgleich. Sie würden dadurch nicht mehr so nah am Meer wohnen. Die Einwendungsfrist endet am 5. Oktober.

Das Vorhaben stößt auch bei Nichtbetroffenen auf Unverständnis. Nach dem Sieger des Planungswettbewerbs, dem niederländischen Landschaftsarchitekten Adriaan Geuze, sollte das von ihm als „idyllisch” bezeichnete Can Pastilla samt dem „mediterranen Dorfcharakter” erhalten bleiben. Spanische Medien schreiben den „grünen Korridor” denn auch nicht Geuze zu, sondern einem spanischen Architekten, der in dem Ideenwettbewerb unterlegen war.