Mit einem Konzert des Ara Malikian Ensembles
begann das diesjährige 49. Internationale Festival von Pollença.
Die Auswahl gerade dieses Ensembles zeigt den Wandel im Programm.
Ein Wandel, der sich schon in den vergangenen Jahren zeigte. Denn
das Musikfestival hat sich mehr und mehr auch der Musik geöffnet,
die nicht auf den oft konservativ ausgerichteten Konzertbühnen
gespielt wird.
Natürlich stehen auch in diesem Jahr Werke von Mozart,
Beethoven, Schumann, Bach und anderen „Klassikern“ auf dem
Programm. So hatte es der Gründer, der englische Geiger Philip
Newman, bei den ersten Konzerten 1962 gewünscht. So wurde es unter
seiner Leitung gehandhabt. So war es auch meist unter Professor
Eugen Prokop, der fast 40 Jahre lang bis zu seinem Tod im Jahr 2006
künstlerischer Direktor des Festivals war. Er weitete das Programm
in seinen letzten Jahren aus. Man hörte auch Jazz, Gospel. In
diesem Jahr spricht der musikalische Direktor, der Bariton Joan
Pons, von „Musik anderer Kulturen“, die ebenfalls einen Platz im
Programm erhält.
Ansonsten gilt für ihn: „Die sehr gute Erfahrung mit den
vergangenen zwei Ausgaben zeigt uns, dass die von uns verwendeten
Programmformate der Nachfrage unseres Publikums entsprechen.“ Er
spricht von „einem Bezugspunkt für die kulturelle Identität
Pollenças“ und will „die Sommernächte im Claustro Santo Domingo mit
guter Musik füllen“.
Das wird ihm gelingen, denn das Programm ist ausgewogen und
abwechslungsreich zugleich. Es reicht von Carlos Nuñez („Alborada
do Brasil“, siehe folgende Seite), dem Meister des galicischen
Dudelsacks und der Flöte, über den kubanischen Jazzmusiker Chucho
Valdés, der gerade gemeinsam mit seinem Vater Bebo Valdés den
Grammy für „Juntos para siempre“ gewonnen hat.
Danach gibt es weitgehend klassische Programme mit dem Cellisten
Mischa Maisky und seiner Tochter Lily Maisky am Klavier, ein
Liederabend mit der Mezzosopranistin María José Montiel, dem
Klaviersolisten Joaquín Achúcarro, der schon wiederholt in Pollença
war.
Außerdem dabei: die tschechische „Capella da Camera“, das
Kammerorchester Berlin, das Trio Parnassus, das Leipzig Quartett
und das A-cappella-Ensemble „The Swingle Singers“ mit Werken von
Corelli bis Chick Corea.
Die Schirmherrin des Festivals ist die spanische Königin Sofía.
Sie ist auch alljährlich treue Besucherin.
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