Die schlechte Nachricht zuerst: Am Mittwoch
vor Redaktionsschluss ergoss sich in Cala Rajada aus ungeklärter
Ursache eine Abwasserflut in den Torrent und versaute den Strand
von Son Moll. Die Polizei sperrte die halbe Playa ab,
Reinigungstrupps und Fachleute rückten an, um einen der
beliebtesten Strände der Gemeinde zu säubern.
Die gute Nachricht: Das Beispiel zeigt, dass Sauberkeit an den
Stränden ernst genommen wird. Die Behörden wissen sehr wohl um das
positive Image, das gepflegte Strände insbesondere im Ausland bei
den reisewilligen Sonnenhungrigen haben.
Viel Aufwand wird etwa an der Playa de Palma betrieben, damit
sich der Sandstreifen jeden Morgen aufs Neue blitzblank
präsentieren kann. Traktoren sieben den Sand, Boote fischen
Treibmüll aus dem Wasser, Bagger transportieren Abfall ab. Doch das
ist nicht überall auf Mallorca der Fall. Je näher die touristische
Sommersaison rückte, desto lauter wurden die Beschwerden von
Unternehmern an den einzelnen Küstenabschnitten des Eilands.
Während an der Playa de Muro die Strände bereits zu Ostern wie
geleckt aussahen, beschwerten sich im nahen Cala Rajada Hoteliers
über die Untätigkeit der Politiker. Ähnliche Töne waren im Mai aus
Andratx zu vernehmen. Dort attackierte die Opposition den Alkalden,
noch immer nicht die Konzession für Strandliegen und Sonnenschirme
vergeben zu haben.
Müll häuft sich zudem an den Naturstränden, wo keine Pächter
oder Kioskbetreiber vorhanden sind, um für Sauberkeit zu sorgen.
Hier hängt es vom Rathaus ab, wie aufgeräumt die Playa oder Cala
erscheint.
Soll heißen: Die Kompetenzverteilung auf der Insel ist
uneinheitlich; die Vergabe der Konzessionen zudem wenig
transparent. So mancher Strandpächter fühlt sich ausgepresst. Es
gibt welche, die haben Verwaltungsklagen laufen gegen Rathaus,
Regierung, Küstenbehörde.
Was kann der Badegast zur Pflege der Strände beitragen? Vor
allem eines: Nehmen Sie Ihre Abfälle wieder mit nach Hause, ins
Hotel. Entsorgen Sie sie dort.
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