Nur zehn Tage vor Frühlingsbeginn legte der
Winter auf Mallorca nochmal einen starken Auftritt hin – diesmal
inselweit. Während es am 9. März schon in den Höhen des
Tramuntanagebirges geschneit hatte, fielen am Tag darauf die dicken
weißen Flocken bis in die Niederungen der Städte und Küstenstreifen
der Insel. Nur ein Grad über null erreichte das Thermometer im
Süden der Insel, in den Bergen fiel es deutlich unter den
Gefrierpunkt.
Um neun Uhr morgens konnte man selbst in der Hauptstadt Palma
vor Schnee kaum die Hand vor Augen sehen. Autos fuhren im
Schritttempo, es gab unzählige Staus und laut Polizeiangaben etwa
doppelt so viele Auffahrunfälle wie sonst. Mehr Verletzte gab es
bei den Unfällen laut Sprecher der Lokalpolizei Palma, Angel
García, nicht. „Bei diesem Wetter fahren alle langsamer.“
Während im Flachland der Insel der Schnee allerdings nicht lange
liegen blieb und es in Palma schon gegen 10 Uhr wieder vorbei war
mit dem weißen Zauber, verwandelten sich Bergregionen und
nördlichere Gefilde Mallorcas in wahre Winter-Wunderlandschaften.
In den höher gelegenen Gegenden führte das Wetter zu erheblichen
Verkehrsbehinderungen. Insgesamt elf Straßen auf der Insel ließ die
Polizei bis mittags komplett sperren, darunter Strecken wie die
zwischen Inca und dem Kloster Lluc, die Straßen von Puigpun-yent
nach Esporles und Galilea oder die Verbindung zwischen Valldemossa
und Banyalbufar. Hauptverkehrsstraßen waren laut Polizei aber nicht
betroffen.
Auch der öffentliche Nahverkehr war in einigen Gegenden
zeitweise lahmgelegt. Insgesamt neun Busverbindungen quer durch die
Serra de Tramuntana wurden am Mittwoch gestrichen. Der
Schienenverkehr lief laut Betreibergesellschaft SFM unterdessen
reibungslos. In einigen Bergdörfern, wie zum Beispiel in
Puigpunyent, fiel die Schule aus – sehr zur Freude der Kinder, die
den freien Tag für Schneeballschlachten nutzten. Hier lag der
Schnee teilweise 15 Zentimeter hoch.
Für die Nacht auf Donnerstag kündigte der Wetterdienst inselweit
Frost an. Um Verkehrsprobleme zu vermeiden, wurde der Schulbeginn
am Donnerstag auf zehn Uhr verschoben.
Das staatliche Amt für Meteorologie auf den Balearen (AEMET)
bescheinigte Mallorca einen sehr kalten März, der bisher
Temperaturen von ein bis zwei Grad unter dem Durchschnitt aufweist.
Allerdings wurde der Schneeeinbruch auch als ein letztes Aufbäumen
des mediterranen Winters gewertet. Voraussagen zufolge soll die
Schneefallgrenze bis Samstag auf 1000 Meter steigen, ab Montag
sollen es wieder deutlich wärmer werden. Die Aussichten auf milde
Osterferien sind also auf Mallorca gar nicht so schlecht.
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