Dem ambulanten Rettungsdienst auf
Mallorca traut Sabine Köhler-Plahuta seit der vergangenen Woche
nicht mehr so richtig über den Weg. Ein ernster Notfall – ein
allergischer Asthmaanfall – hätte einer Mitarbeiterin der deutschen
Zahnärztin in Palma jedenfalls beinahe das Leben gekostet, hätte
die Medizinerin nicht umgehend professionell Erste Hilfe geleistet
und ein Sauerstoffgerät sowie weitere medizinische Ausrüstung zur
Hand gehabt. Denn der herbeigerufene Rettungswagen des öffentlichen
Dienstes mit der Notrufnummer 061 traf erst 25 Minuten nach Köhlers
Notruf in ihrer Praxis an der Plaça Major ein. „Ohne schnelle
medizinische Hilfe hätte Ines innerhalb kurzer Zeit sterben
können“, sagt Köhler-Plahuta.
Dabei hatte die Medizinerin sofort den Ernst der Lage erkannt,
und gleich nach dem Zusammenbruch der Helferin eine Ambulanz mit
Arzt angefordert. „Es ist wichtig, in diesen Fällen ,con médico' zu
sagen, sonst kommen nur Sanitäter.“ Die Patientin sei für einige
Minuten ohnmächtig gewesen, habe ernste Atemnot gehabt und akute
Symptome eines allergischen Asthmaanfalles gezeigt. „Ich habe sie
sofort an ein Sauerstoffgerät angeschlossen, ihr eine Ampulle
gegeben. Sie kam dann wieder zu Bewusstsein, doch ihr Hals war noch
zugeschwollen, ihre Augen drehten sich, es war schrecklich.“
Erst nach 25 Minuten sei die Ambulanz gekommen, doch die Ärztin
und zwei Sanitäter hätten die Patientin nicht umgehend versorgt,
sondern sich extrem unprofessionell verhalten. „In einem solchen
Notfall legt man eigentlich sofort einen Zugang, um schnell
Medikamente spritzen zu können. Statt dessen riss die Ärztin Ines
aus der Seitenlage, klatschte ihr auf die Wangen und fragte mich
schreiend, was ich ihr gespritzt hätte.“
Köhler habe der Ärztin versucht zu erklären, was passiert sei,
dass es sich um einen schweren Asthmaanfall handele, doch die ließ
die junge Frau nur auf eine Bahre verfrachten – ohne Decke – und
brachte sie nach unten.
Ihre ungeöffnete und vergessene Arzttasche entdeckte der Sohn
der Zahnärztin rund 20 Minuten später – und sah voller Schreck,
dass die Ambulanz noch immer vor der Tür stand. Vor dem
Sanitätswagen standen die Ärztin und die beiden Helfer und
rauchten. Da die Patientin nicht privat versichert war, hatten sie
eine zweite Ambulanz angefordert, die für den Transport in die
Klinik Son Llàtzer zuständig war. Dort angekommen, habe man ihrer
Mitarbeiterin dann endlich einen Zugang gelegt, Kortison gespritzt
und sie gut versorgt.
Über die Gründe der Zeitverzögerung und das unprofessionelle
Verhalten der Rettungskräfte kann Sabine Köhler nur spekulieren.
Doch solche Fälle könnten Menschen leicht das Leben kosten.
Der medizinische Leiter des Ambulanzdienstes der IB Salut, Dr.
Carlos Fuentes, kann sich indes die geschilderten Vorfälle nicht
erklären. „Es dauert normalerweise nie länger als zwölf Minuten,
bis einer unserer Notfallwagen am Ort des Geschehens eintrifft”,
beteuert der Arzt. Es sei ihm auch absolut unverständlich, dass die
Notfallärztin bei der Patientin keine stabilisierenden Maßnahmen
ergriffen haben soll. Ein zweiter Krankenwagen werde nur dann
angefordert, wenn der Patient stabil sei. „Ich werde den Fall aber
genau untersuchen lassen und herausfinden, was geschehen ist.”
1 Kommentar
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Sollte mir jemals auf Mallorca in Palma etwas gesundheitlich zustoßen, dann hoffe ich das Sabine Köhler-Plahuta in meiner Nähe ist. Sabine ist super. Bernardo = ehemaliger Nachbar auf der Rittershausstraße in Halingen > Sabine Du bist SPITZE !!