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Marratxí und Deià, das sind auf Mallorca die beiden Extreme, was den Anteil der Ausländer an der Bevölkerung anbelangt. Während in Marratxí noch mehr als 90 Prozent der Einwohner in Spanien geboren wurden, sticht das „Künstlerdorf” in den Bergen mit einem Ausländeranteil von 42 Prozent hervor. Diese Zahlen gehen aus der jüngsten Untersuchung des Nationalen Statistikinstituts INE hervor. Herangezogen wurden die Einwohnermeldedaten vom Stichtag 1. Januar 2009.

Diesen Angaben zufolge stieg der Ausländeranteil von 2008 auf 2009 in den Gemeinden der Balearen um durchschnittlich ein Prozent – und damit deutlich weniger als in den Vorjahren. Die Experten bewerten dies als eine Auswirkung der Wirtschaftskrise. In Inca ging die Zahl der Einwohner mit ausländischem Pass sogar von 5589 auf 5200 zurück.

Die Gemeinden mit dem höchsten Ausländeranteil – alle über 35 Prozent – waren neben Deià Calvià, Andratx, Alcúdia und Santanyí. Besonders wenige Ausländer leben laut INE in Escorca, Consell, Mancor, Binissalem und eben Marratxí. Dort liegt ihr Anteil an der Gesamteinwohnerzahl um zehn Prozent oder darunter.

In 30 Gemeinden wurden die Deutschen als stärkste Ausländergruppe registriert, in weiteren fünf – Alcúdia, Calvià, Fornalutx, Consell und Pollença – führen die Briten die Statistik an. In anderen Gemeinden sind es Südamerikaner oder Marokkaner, eine relativ junge Entwicklung. Die Nordafrikaner sind vor allem in den Agrargemeinden wie Sa Pobla stark vertreten. In Palma, wo Menschen aus 160 Ländern leben, sind mittlerweile die Argentinier die stärkste Ausländergruppe.

Dass die Arbeitssituation für die Immi-granten schlechter geworden ist, zeigt eine andere Statistik: Ende 2009 waren auf den Balearen noch 59.000 Ausländer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, knapp neun Prozent weniger zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.