Aus dem Chaos bei Real Mallorca ist in den vergangenen Tagen
eine Schlammschlacht geworden. Kenner des Klubs können sich nicht
erinnern, in den vergangenen 30 Jahren Vorgänge erlebt zu haben,
die das Image von Real so beschädigten wie jetzt.
Bis Mitte letzter Woche schienen sich die Wogen geglättet zu
haben. Nach drei Monaten unter dem neuen Besitzer Javier Martí
Mingarro und dessen Firmengruppe „Grupo Safín” wurde der Kauf
annulliert, die Aktien gingen zurück an Ex-Präsident Mateu Alemany.
So weit, so schlecht, aber immerhin ein möglicher Neubeginn. Das
Thema Martí Mingarro, der seinen Sohn Javier Martí Asensio (Foto)
mit der Leitung der Klubgeschicke beauftragt hatte, schien vom
Tisch zu sein. Und so genossen die Fans am Mittwochabend das
Pokal-Rückspiel der Inselkicker gegen Real Valladolid. Nach einer
1:2-Hinspiel-Niederlage in Valladolid reichte den Mallorquinern ein
1:0-Sieg zum Weiterkommen ins Achtelfinale.
Nach der Partie platzte die Bombe: Mateu Alemany erstattete
Anzeige gegen den Safín-Beauftragten Javier Martí Asensio. Dieser
soll Klubgelder in Höhe von 600.000 Euro auf Konten der „Grupo
Safín” umgeleitet haben. In den folgenden Tagen war von noch mehr
Geld die Rede. Pikant: Martí Asensio soll auch reichlich mit der
Visa-Karte von Real Mallorca geprasst haben. Knapp 12.000 Euro, so
heißt es. Es handele sich um die verschiedensten Ausgaben, unter
anderem auch um Rechnungen, die am frühen Morgen in einschlägigen
Etablissements beglichen worden sind. Javier Martí Asensio wehrt
sich gegen die Anschuldigungen, die schmutzige Scheidung wird wohl
die Gerichte beschäftigen.
Wegen der weltweiten Länderspielansetzungen hatte die Primera
División am Wochenende spielfrei. Für die Profikicker geht es am
Sonntag, 22. November, um 17 Uhr sportlich weiter. Dann hat das
Team UD Almería zu Gast. (nimü)
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