Ein Drängen, ein Schieben, ein Staunen: Der „Dijous Bo“ ist
Reizüberflutung pur. Links und rechts bunte Stände mit geschäftigem
Treiben, auf den Straßen wabernde Menschenmassen. Am 19. November
ist er wieder – der Markt der Märkte in Inca, Highlight des
herbstlichen Reigens der Insel-Firas.
Drei große Sonntagsmärkte gehen ihm voraus, alle fiebern auf den
„Dijous Bo“ hin, was übersetzt so viel heißt wie „guter“ oder
„fetter Donnerstag“. In diesem Jahr ganz besonders: Denn die Mutter
aller Märkte wandelt ihr Gesicht, wird ursprünglicher, typischer.
„Ein Großteil soll ganz im Stil eines Bauernmarktes gehalten sein,
wie es ihn vor 100 Jahren auf Mallorca gab“, verrät Felipe Jerez,
Dezernent für Konsum und Tourismus in Inca.
Seit März laufen die Vorbereitungen für das neue Konzept auf
Hochtouren – damit alles so originalgetreu wie möglich wird, wurden
sogar Historiker hinzugezogen. Erstrecken wird sich der Bauernmarkt
über die gesamte Altstadt, auf zwölf Straßen werden rund 200
historische Stände aufgebaut – wie vor 100 Jahren aus Holz, mit
weißem Tuchdach und umkleidet von mallorquinischen Stoffen.
„Die Verkäufer werden die einst typische, altertümliche Kleidung
tragen und auch das Angebot verspricht, dementsprechend
traditionell zu sein: Kunsthandwerk, Früchte und Gemüse, Holz- und
Töpferware, Honig und Marmeladen, Würste und Käse. Auch einen
Bereich mit Nutztieren wird es geben“, berichtet Jerez. In einem
Gemüsegarten wird einstiges landwirtschaftliches Gerät erklärt, ein
altes Fuhrwerk und eine Zisterne geben ein Bild vom Leben und
Arbeiten in jener Zeit ab.
„Den Dijous Bo gibt es schon über 200 Jahre – aber wir hatten
mit der Zeit dabei ein wenig von unserer Identität verloren. Das
neue Konzept soll zeigen, dass Tradition und Moderne Hand in Hand
gehen können.“ So wird der Markt dieses Jahr das erste Mal mit
großem Erfolg bei den Internetportalen Youtube und Facebook
beworben und neben dem traditionsbewussten Kern bleibt natürlich
auch die bunte Vielfalt des Marktes erhalten: Über 800 weitere
Stände wird es geben, insgesamt warten zehn Kilometer Markt auf die
Besucher.
Und eine süße Überraschung: War letztes Jahr die größte
Ensaimada der Welt präsentiert worden, soll es 2009 den größten
mallorquinischen Mandelkuchen geben: ein „Gató“ mit einem
Durchmesser von zehn Metern.
Los geht das Markttreiben schon am 18. November von 16 bis 23
Uhr. An diesem Vorabend ist es Brauch, in einem der Cellers zu
Abend zu essen, anschließend wird gefeiert – acht Kneipen werden
große Außenbars aufstellen, um die rund 35.000 erwarteten Besucher
zu versorgen. Am Haupttag dann wird es sich wohl wieder jeder
vierte Inselbewohner nicht nehmen lassen, in Inca mit dabei zu
sein: Jährlich kommen gut 200.000 Gäste. Marktbeginn ist um neun
Uhr morgens, bis 20 Uhr haben die Stände geöffnet, Stau und
Verkehrsbehinderungen sollten bei der Anreise unbedingt
einberechnet werden.
„Am besten parken Besucher in den zwei Industriegebieten,
rechter Hand des Ortseingangs. Von hier aus sind es zu Fuß nur
sieben Minuten“, rät Felipe Jerez.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.