Hat der Herbst zum Donnern Mut, wird
das nächste Jahr wohl gut“ – stimmt diese alte Bauernregel, dann
dürfen wir uns wahrlich auf 2010 freuen. Denn der Herbst macht auf
Mallorca seinem Namen alle Ehre: Grauer Himmel, starke Schauer,
Blitz und Donner bestimmten die vergangenen Tage. Der Sommer ist
vorüber – und zwar ein abschnittsweise besonders heißer: In Sa
Pobla wurden die zweithöchsten Temperaturen seit Aufzeichnung der
Wetterwerte gemessen. Laut Kalender hat erst am Montagabend um
23.19 Uhr die dritte Jahrezeit begonnen – doch der Herbst hatte
seine Vorboten bereits seit 13. September immer wieder toben
lassen. Laut Angaben des Meteorologischen Institutes der Balearen
haben sich die sonst üblichen Regenfälle Ende August auf Mitte
September verschoben und fallen daher besonders intensiv aus.
Bei den vielen Gewittern, die seither den Nachthimmel erleuchtet
haben, gingen jeweils um die 700 bis 800 Blitze über Mallorca
nieder. Am Donnerstag mussten drei Touristen ins Krankenhaus
transportiert werden: Eine vom Unwetter heruntergerissene
Elektroleitung war auf sie gekracht und hatte sie leicht
verletzt.
Während der letzte Sommertag sich durchwachsen präsentierte,
hatten viele die Sonne am Samstag noch einmal für einen Badetag
genutzt. Doch dem kurz noch einmal aufkeimenden Summerfeeling
setzte ein Unwetter in der Nacht zum Dienstag ein jähes Ende: In
Galilea fielen innerhalb von drei Stunden 133 Liter pro
Quadratmeter, in Sa Pobla waren es in acht Stunden 103 Liter. Auch
im Zentrum der Insel gingen Mengen von 50 bis 80 Liter pro
Quadratmeter nieder.
Überschwemmungen, Straßensperren, vollgelaufene Untergeschosse,
umgestürzte Mauern und Bäume hielten die Feuerwehrmänner rund um
die Uhr in Atem. Die schlimmsten Schäden wurden in den Gemeinden
Andratx, Manacor, Puigpunyent, Calvià und Sóller (Foto)
registriert. Am stärksten war der Raum Andratx betroffen: Auf dem
Parkplatz des Segelclubs Port d Andratx standen die Autos bis zum
Türgriff im Wasser. Weitere Einsätze wurden in Manacor notwendig,
um vollgelaufene Unterführungen, Tiefgaragen, Wohnräume und einen
Kindergarten auszupumpen. Probleme machten vielerorts auch die über
die Ufer tretenden Wildbäche. Die Landstraße von Campos nach
Colònia de Sant Jordi musste deswegen ebenso gesperrt werden wie
der Weg von Palma nach Puigpunyent.
Aber nicht nur auf den Balearen ist das Wetter in diesen Tagen
so unbeständig: In Südspanien forderten die Unwetter mehrere
Menschenleben, die Costa Blanca wurde von einem Tornado
heimgesucht. Auch in den kommenden Tagen bleibt es wechselhaft:
Während am Freitag und Samstag sich wohl wieder die Sonne zeigt,
sind Schauer am Donnerstag und Sonntag sehr wahrscheinlich. Doch
mag der Herbstanfang sich noch so in die Länge ziehen: Der nächste
Strandtag kommt bestimmt.
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