Die Terroristen haben die Bomben nicht ohne
Hintergedanken in diesen Tagen auf Mallorca gezündet. Der 30. Juli,
an dem zwei Polizisten in Palmanova starben, ist das gleiche Datum,
an dem im Jahr 1991 schon einmal ein Anschlag auf Mallorca
stattfand. Damals explodierten zwei Sprengsätze, Ziel waren
Militäreinrichtungen in Palma. Auch der 9. August hat eine
Geschichte: Im Jahr 1995 wurden an diesem Tag ETA-Terroristen in
Palma verhaftet, die ein Attentat auf den König geplant hatten.
Die baskische Terrororganisation ETA hat es mit ihren
Bombenanschlägen nicht immer auf Menschenleben abgesehen, manchmal
reicht ihnen auch der psychologische Effekt. Dies gilt für die
mittlerweile traditionellen Attentate in der Sommersaison. Seit
Jahren legt die separatistische Organisation in den Monaten Juli
und August Sprengsätze in Touristenorten und verursacht damit
Verunsicherung und Angst. Die Bomben haben meist eine geringe
Durchschlagskraft, Verletzte gibt es nicht – auch, weil die
Terroristen die Anschläge in der Regel telefonisch ankündigen.
Mit den Attentaten auf Mallorca versucht die ETA nun, den
Tourismus zu treffen, die wichtigste Grundlage der spanischen
Wirtschaft. Gleichzeitig ist der Bombenterror auf der Insel ein
Beweis der Stärke: Obwohl die spanischen Sicherheitskräfte die
Terrororganisation für beinahe besiegt erklären, ist diese doch
noch immer in der Lage, Schaden anzurichten – und das sogar an
Tagen mit Symbolcharakter.
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