Wie die Ziele erreicht werden sollen, darüber gibt es nur
Andeutungen, wenig griffige Aussagen. Erst auf Nachfrage der
Journalisten erklärt Nájera, dass ein Wechsel im Tourismus-Modell
angestrebt wird. „Es gibt durchaus Hoteliers, die mit Vorschlägen
an uns herantreten”, sagt die Politikerin, die früher als
langjährige Bürgermeisterin in Calvià eine Phase der touristischen
Modernisierung verwirklicht hatte. Die Herbergsväter, so die
Sozialistin, würden in ihren veralteten Hotels gerne zwei kleinere
Zimmer zu einem größeren zusammenfassen. Dadurch könnte das Hotel
von drei zu vier Sternen aufgewertet werden. Der Preis des Zimmers
würde von 18 Euro auf 60 Euro steigen und dem Unternehmer wieder
Rendite einbringen. Gewinne, die bei alten Hotels gar nicht mehr
anfielen.
Nájera verweist auf ein Beispiel: So werde derzeit an der Playa
das Hotel Royal Cupido (drei Sterne) auf Initiative von Thomas Cook
und Iberostar für fünf Millionen Euro Pri-vatinvestitionen
umgebaut, um danach den Betrieb als Vier-Sterne-Hotel wieder
aufnehmen zu können.
Kritiker können nicht behaupten, dass das Konsortium bislang
untätig gewesen sei. Bei der Präsentation wurde reichlich Druckwerk
verteilt, zwei Bände mit jeweils rund 140 Seiten Hochglanzpapapier
und zahlreichen bunten Zeichnungen, Grafiken und Tabellen, die die
Stationen zum Wandel der Playa de Palma sichtbar machen sollen.
Unter dem Strategiepunkt 2 „hin zu einem innovativen Tourismus”
heißt es in einer der wenigen Zeilen, dass „die Logik des
Mengenwachstums im Übernachtungsgewerbe” zu widerrufen sei. Aus
diesem Grunde sei es notwendig „40 Prozent des touristischen
Angebotes zu verringern und zu verbessern”.
Der Finanzbedarf ist klar: In diesen Tagen sollen neun Millionen
Euro zum Einsatz kommen, um Straßenbeläge, Laternen und Grünanlagen
zu erneuern. Bis Ende 2010 sollen Investitionen von 80 Millionen
Euro, mittelfristig sogar von 300 Millionen Euro angestoßen
werden.
Die Bedeutung des Pilotprojekts für ganz Spanien ist allen
bewusst. „50 Prozent der spanischen Tourismusindustrie”, heißt es
im Strategiepapier, „ haben ihre Zukunft mit dem Erfolg des
Projekts verknüpft.”
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