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Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise haben auch die Nautikbranche voll erwischt. Konkret bekommt das die bevorstehende Bootsmesse in Palma zu spüren. 20 Prozent weniger verkaufte Standfläche als im Vorjahr meldet die Messegesellschaft „Fires i Congressos”, Veranstalter des „Salón Náutico Internacional 2009”.

„Wir hoffen, dass wir in dieser letzten Woche vor dem Start der Bootsmesse noch weitere fünf bis zehn Prozent verkaufen können, aber die Zahl der Aussteller wird wohl unter denen des Vorjahres liegen”, sagte Pere Perelló, Direktor der Messegesellschaft.

Denn auch nautische Firmen müssen in diesem Jahr enger kalkulieren. Weniger Umsatz bedeutet weniger Geld für Messeauftritte. Selbst ein Abkommen mit der Balearen-Regierung, die Kosten lokaler Firmen bei Messeauftritten zu subventionieren, hat bisher wenig geholfen. „Wir haben schon vor über einem Jahr begonnen, mit dem Wirtschaftsministerium über Subventionen für hiesige Firmen aus der Nautikbranche zu verhandeln“, erklärt Margarita Dahlberg, Präsidentin des Verbandes der Nautikunternehmen der Balearen (AENB). „Die beantragte Unterstützung sollte helfen, der gesamten Branche hier einen professionelleren Auftritt zu ermöglichen. Von der Wirtschaftskrise war da noch gar keine Rede.“ Für dieses Jahr sei nun die Subvention von 50 Prozent der Messekosten bewilligt worden, trotzdem gebe es Unternehmen, die kein Geld für die Teilnahme hätten.

Zusätzlich zur Wirtschaftskrise spürt die Nautikmesse auch noch Gegenwind von der Hafenbehörde in Palma. Nur knapp zwei Wochen vor Eröffnung der Bootsmesse schlossen die Verantwortlichen einen rund 150 Meter langen Steg, der für die Ausstellung von Segelbooten vorgesehen war – wegen bautechnischer Mängel, wie es hieß. Eine Katastrophe für den „Salón Náutico“, der dadurch sowohl finanziellen als auch großen Imageschaden davonträgt. „An diesem Steg hatten wir bereits alle 76 Plätze für Segelboote vermietet, für 40 Aussteller hatten wir die Stände dort eingeplant“, sagt Chema Sans, Direktor des „Salón Náutico“ in Palma. „Wir müssen jetzt versuchen, in letzter Minute alles umzuplanen und andere Stege zu verlängern, aber wir werden trotz niedrigerer Teilnehmerzahl nicht alle unterbringen können.“ Einige Aussteller seien schon abgesprungen, weil sie unzufrieden seien mit der Situation.

„Die gesamte Ausstellungsfläche der Messe hat sich dadurch gegenüber 2008 dramatisch verkleinert. Uns fehlen allein an Land gut 700 Quadratmeter“, beklagt Sans. Dass der Steg geschlossen werden müsse, wolle man nicht bezweifeln, aber dies zwei Wochen vor der Messe zu tun, ist laut Margarita Dahlberg ein Skandal. „Es ist uns völlig unverständlich, warum die Hafenbehörde diese Mängel nicht schon früher gemeldet und behoben hat.“

Auch die Tatsache, dass in diesem Jahr auf der Messe Platz für 17 neue Liegeplätze für Boote über 35 Metern angeboten werden können, mildert die angespannte Situation laut Chema Sans nicht. „Die Nachfrage bei großen Booten steigt zwar, gleichzeitig ist sie aber im Bereich der mittleren und kleinen Schiffe geschrumpft.“