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Was gut für die Touristen ist, muss nicht gut für den Tourismus sein: Super-Preise für Flug und Hotels, freie Platzwahl in Bars und Cafés, wo sonst zu Ostern manchmal drangvolle Enge herrschte. Die Gunst des Gastes steht hoch im Kurs, selten fühlte er sich so königlich umworben. Nur beim Wetter stimmten Kellner und Kunden überein: Könnte deutlich besser sein.

Was gleich als Bilanz der Oster-Saison auf Mallorca so stehen bleiben kann. Die Krise machte sich in diesem Jahr sichtlich bemerkbar, zum wirtschaftlichen Tief gesellte sich noch das meteorologische. Bedeckter Himmel und betretene Mienen in Gastronomie und Hotellerie. Nicht nur in Palma, auch in Hochburgen wie Can Picafort, Cala Rajada oder Alcúdia: „Die Leute fahren nur ans Meer, wenn die Sonne scheint”, so ein Wirt in Can Picafort.

Nur an der Playa de Palma, da waren sich die Touristik-Analytiker einig, fiel die Bilanz zufrieden-stellend aus – dank der treuen Gäste aus Alemania waren die Hotels bis zu 85 Prozent ausgelastet. „Der deutsche Tourismus hat viele Hotels gerettet”, so der Vereinspräsident der mallorquinischen Hoteliers, Antoni Horrach. Was, so Francisco Marin, Präsident des Hotelverbands Playa de Palma, auch an „nie dagewesenen Preisnachlässen” lag. Die wiederum bei britischen und spanischen Touristen selbst bei Rabatten bis 35 Prozent kaum Wirkung zeigten. Die Einbrüche, vor allem rund um Palmanova und Magaluf, waren dramatisch. Insgesamt lag die durchschnittliche Belegungsrate der geöffneten Mittelklasse-Hotels unter 65 Prozent, der Rest der Häuser plant den Saisonauftakt aufgrund der schlechten Buchungszahlen erst für die zweite Maihälfte.

Während man bangen Auges der Sommersaison entgegenblickt, ist bereits ein interner Streit entbrannt: Die Insel-Gastronomen wettern gegen die Hoteliers, die ihnen mit „Vollpension-” und „All-inclusive”-Angeboten die Gäste rauben. Dabei waren auch an touristischen Lieblingsstränden wie Colònia de Sant Jordi nur fünf der 17 Hotels geöffnet – und zu gerade mal 60 Prozent ausgelastet.

Einen Hoffnungsschimmer ließ die relativ hohe Zahl an „Last minute”-Reservierungen aufkommen und: die Einheimischen. Ausländische Residenten füllten die Flieger wie Golfplätze und belebten Hotspots wie Port d'Andratx und Portals Nous. „Mallorquinische Touristen haben uns gerettet”, glaubt zudem Joan Massanet, Hotelverbandspräsident von Cala Rajada. Die gönnen sich nämlich, gerade über Ostern, gern mal einen Hotelaufenthalt. Hoffnungsträger für die kommende Sommersaison sind, laut Antoni Horrach, wiederum die deutschen Touristen.