Der Streit um den Abriss der vier illegal
erbauten Villen in Llucalcari geht in die nächste Runde. Jetzt soll
der Bürgermeister der Gemeinde Deià, Jaume Cres-pí (PP), erstmals
persönlich dafür zur Verantwortung gezogen werden, dass das Urteil
des obersten balearischen Gerichtshofes vom April 2005 noch immer
nicht vollstreckt ist.
600 Euro Strafe monatlich im April und Mai, danach 600
Euro wöchentlich, soll Crespí laut Urteil des Gerichtes in Palma
vom 31. März nun aus eigener Tasche zahlen. Bestürzt und verärgert
zeigt sich der Bürgermeister über dieses Urteil, gegen das er in
Berufung gehen will.
„Der Abriss der Häuser ist nur deshalb noch nicht erfolgt, weil
die Gemeinde bisher keinerlei juristische Unterstützung vom Gericht
bekommen hat.” Zuerst müsse durch Architekten und Techniker eine
Planfeststellung über das genaue Vorgehen des Abrisses erfolgen.
„Wir haben zuletzt am 12. November 2008 beim obersten Gerichtshof
um Rechtsbeistand gebeten, damit die Fachleute die Grundstücke
betreten können, um den Plan zu erstellen.” Er habe aber bis heute
keine Antwort erhalten.
Auch von der zuständige Behörde des Inselrats habe man schon
mehrmals, zuletzt im Juni 2008, Hilfe zur Erstellung des
Abrissplanes erbeten. Die sei auch zugesagt worden, doch ohne eine
gerichtliche Verfügung zum Betreten der Grundstücke seien auch dem
Inselrat die Hände gebunden, bestätigte der dortige Leiter der
Behörde für Zusammenarbeit, Joan Font. Solange das Gericht nicht
kooperiere, könne man nichts machen.
Ungeklärt ist nach wie vor, wer die Kosten für den Abriss und
eventuelle Entschädigungszahlungen tragen soll. Nach Ansicht der
Dezernentin des Inselrates für Flächennutzung, Maria Lluïsa Dubon,
müsse dafür die Balearen-Regierung aufkommen, da die Gemeinde Deià
kein Geld habe.
Erfreut zeigte sich der Umweltschutzverband GOB über das jüngste
Urteil. Der GOB hatte schon 1990 zum ersten Mal gegen die Bauten
geklagt. Wann der Abriss tatsächlich beginnen wird, hängt nun vom
obersten balearischen Gerichtshof ab.
Den Hausbesitzern ist von konkreten Maßnahmen nichts bekannt.
„Ich bin noch nicht informiert worden, was als Nächstes passieren
soll”, sagt Fritz Seikowsky, einer der betroffenen Eigentümer.
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