Gabriele Bahn ist es leicht ums Herz. Und um die Hüfte. „Ich bin
ein ganz anderer Mensch geworden!“, sagt sie. 20 Kilogramm hat die
attraktive 41-Jährige innerhalb eines Jahres abgespeckt. Geholfen
hat ihr dabei die Methode und Betreuung von Weight Watchers – aber
vor allem auch ihre ungemeine Disziplin.
Die soll jetzt belohnt werden: Die Deutsche, die seit 1992 in Sa
Coma lebt, ist eine von zehn Weight-Watchers-Finalisten Spaniens.
Am 14. Februar fliegt sie nach Málaga, um dort bei der Endrunde
vielleicht zum „Mitglied des Jahres“ gewählt zu werden. „Auch wenn
ich das nicht schaffe, wir bekommen dort alle ein professionelles
Fotoshooting, da freue ich mich schon riesig drauf“, erzählt sie.
Heute ist sie rundum glücklich mit ihrem Körper, trägt Kleidergröße
42.
Doch vor einem Jahr sah das noch ganz anders aus: Bahn steckte
in Größe 48, rechtfertigte die Pölsterchen mit kleinen Ausreden:
„Das kommt mit dem Alter“ und „ich war ja schon immer ein bisschen
dicker“. Schleichend hatte sie immer mehr zugenommen, zwischdrin
mit Diäten aus Frauenzeitschriften, angeblichen „Light-Produkten“,
Fasten oder radikalem FDH („Friss die Hälfte) nur den Jojo-Effekt
und Heißhungerattacken auf den Plan gerufen und am Ende nur noch
mehr auf die Waage gebracht. Doch dann kam der Tag, als sie ihrem
Spiegelbild entgegenblickte und erschreckt feststellen musste: „Das
bin ich nicht!“ Von Bekannten in Deutschland, die erfolgreich
abgenommen hatten, kannte sie bereits die Methode von Weight
Watchers. So kam ihr die Idee, sich bei einer Gruppe in Artà
anzumelden. Von da an purzelten die Pfunde.
Der Ernährungsplan von Weight Watchers basiert auf einem
einfachen Punktesystem. Für jeden Teilnehmer wird eine persönliche
Zahl ermittelt, die er nicht über-, aber auch nicht unterschreiten
darf, um den Kalorienumsatz stets auf Hochtouren zu halten. „Das
Tolle ist, dass nichts tabu ist. Bei jeder normalen Diät muss man
zum Beispiel einen großen Bogen um Schokolade machen, hier kann man
sie beruhigt essen – man muss sie nur mit einrechnen.“ Wer einen
Großteil der täglichen Punkte in Form von Schokolade zu sich nimmt,
muss sie wieder kompensieren. Die große Schwäche von Gabriele Bahn
zum Beispiel ist Pasta. „Mit meinem jetzigen Ernährungsplan könnte
ich jeden Tag Nudeln essen – wenn ich wollte. Und auch so viel, wie
ich wollte. Egal ob ein, zwei oder drei Teller: Nudeln haben vier
Punkte.“ Die Sauce muss separat berechnet werden – und sie hat
gelernt, kalorienreduzierte aber dennoch schmackhafte Varianten
zuzubereiten. „Deswegen empfinde ich die Methode auch nicht als
Diät, sondern als regelrechte Umstellung“, erklärt sie. Auch der
Appetit passt sich an: Schon nach wenigen Wochen hätten sich ihre
Gelüste einer gesünderen Lebensweise angepasst.
Aus Spaß habe sie sich einmal zusammengerechnet, welche
Punktzahl sie in ihrer alten Ernährungsweise früher täglich so in
sich hineingeschaufelt hatte. „Das war unglaublich! Ich habe mich
ernsthaft gefragt, wie es eigentlich sein konnte, dass ich immer
noch durch eine Tür gepasst habe!“
Die ersten Wochen nahm Bahn im Schnelltempo ab, dann kam der
Stillstand. Sechs Wochen wich kein einziges Gramm. „In der Zeit
habe ich gemerkt, wie wichtig die wöchentlichen Treffen sind. Dort
machte man mir Mut, wäre ich alleine gewesen, hätte ich wohl
abgebrochen“, erinnert sie sich, „dabei ist dieser Stillstand
völlig normal: Es ist jener Moment, in dem sich der Körper vollends
auf die neuen Lebensgewohnheiten umstellt.“
Geändert habe sich mit der Gewichtsabnahme aber nicht nur die
Kleidergröße: „Es tut einfach wahnsinnig gut, von anderen
Komplimente zu bekommen, wieder Freude daran zu haben, sich zu
bewegen – denn das fällt einem plötzlich wieder leicht!“ Sie hat
Kilos verloren und neue Lebensfreude gewonnen – „wenn ich mich
heute auf alten Fotos sehe, habe ich eigentlich nur einen Gedanken:
Wie konnte es überhaupt so weit kommen, warum habe ich mir das
angetan?“
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.