Es war ein historischer Tag, dieser 20. Januar 2009. „Der
Mauerfall Amerikas“ – wie einige Kommentatoren bemerkten. Barack
Hussein Obama wurde in Washington als 44. Präsident der Vereinigten
Staaten vor dem Präsidenten des Obersten Gerichtshofs, John
Roberts, vereidigt. Mehr als 2'5 Millionen Menschen aus aller
Herren Länder waren in die amerikanische Hauptstadt gekommen, um
dem Ereignis direkt beizuwohnen. Millionen verfolgten die
Vereidigung und die Antrittsrede des Präsidenten am Bildschirm.
Auch auf Mallorca.
Wie beurteilen Inselresidenten den Festakt und die Obama-Rede?
„Man konnte sich gar nicht helfen, optimistisch zu sein“, sagt der
Arzt Dr. Heiko Hörstmann. „Es ist ein neuer Anfang. Man fühlt sich
auf einem Zug, der in die richtige Richtung fährt.“
„Es war eine tolle Ansprache“, sagt der deutsche Künstler Nils
Burwitz. „Es ging ihm um Versöhnung, und genau das ist es, was
einem vorschwebt. Es darf nicht weitergehen wie bisher, es dürfen
keine Waffen mehr sprechen. Was Obama erreicht hat, ist
überwältigend. So werden neue Zeichen gesetzt.“
Weniger optimistisch gibt sich der Air-Berlin-Statthalter und
Präsident des Fomento de Turismo, Álvaro Middelman: „Ich habe die
Rede bisher nur überflogen. Man muss abwarten. Die Musik ist schön.
Nun muss man warten, ob der Text auch stimmt. Ich drücke Obama die
Daumen.“
Von „großen Erwartungen“ spricht die amerikanische Residentin
Claire McCullen: „Obama war nüchtern, ernst und analytisch. Es war
mehr eine Rede für den Verstand als für das Herz. Das hat mir
gefallen. Vielleicht wollte er so die großen Erwartungen etwas
dämpfen.“
„Ich fand die Rede einfach klasse“, sagt die Galeristin Joanna
Kunstmann. „Obama sprach präzise und ehrlich. Und rhetorisch
hervorragend. Es macht Hoffnung. Er ist alles in allem ein
ungewöhnlicher Mensch.“
„Rhetorisch und inhaltlich perfekt, gefühlvoll und hart in der
Sache“, empfand der Architekt Gernot Hackl Obamas Antrittsrede.
„Die beste Formulierung war meiner Meinung nach, dass sein Vater in
einem Restaurant nicht einmal etwas zu essen bekam. Obama hat die
Welt erreicht.“
Der Unternehmensberater Roman Hummelt, der vier Jahre lang in
den Vereinigten Staaten gelebt hat, sagt: „Obama hat genau den
richtigen Ton getroffen. Und es war eine klare Abrechnung. Er hat
der Bush-Regierung den Spiegel vorgehalten. Vision' ist für
Amerikaner nötig, das hat Obama perfekt vermittelt. Diese Rede kann
Berge versetzen.“
Günter Stalter, Touristiker und Veranstalter der
Residententreffs, war „sehr beeindruckt“: „Erstens, weil der die
ganze Zeit frei gesprochen hat. Zweitens, weil er der erste
Afro-Amerikaner ist, der Präsident wurde. Das bringt Hoffnung für
die schwarze Bevölkerung Amerikas. Ich war begeistert und hatte
Gänsehaut.“
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