Start für die großen inselweiten
Feuerzeremonien und Teufelstänze ist der 16. Januar, der Vorabend
des Namenstages des Heiligen Antoni Abad, dem Schutzheiligen der
Haustiere. Besonders in Sa Pobla, Artà und Llucmajor wird dann die
„Nit de Bruixa”, die Hexennacht, gefeiert, in der der Heilige
Antonius von Hexen, Dämonen und Teufeln in Versuchung geführt
werden soll. Am nächsten Tag finden auf der gesamten Insel
Tiersegnungen statt, die in Palma nahtlos übergehen in die Feiern
zu Ehren des Heiligen Sebastian.
Die Traditionen der Feste rund um ein offenes Feuer gehen auf
mehr als 2000 Jahre alte heidnische Bräuche zurück, die es in in
ganz Europa gab. Dämonen sollten in der kalten Jahreszeit den
Winter vertreiben, im Sommer wurde mit Sankt Johannis die kürzeste
Nacht des Jahres gefeiert, was sich von Spanien bis Schweden bis
heute gehalten hat.
Eine besondere Form der Feuerfeste wird hierzulande, besonders
auf den Balearen, in Katalonien und in Valencia, gepflegt. Und auf
Mallorca wird die Tradition der kultischen Flammenfeste und der
dazugehörigen Aufführungen besonders bewahrt, wie die Vielzahl der
„Collas de Dimonis” hier zeigen. Unterstützt von Trommlergruppen
und „Bestias de Foc” (Feuerbestien”) treffen sich Amateurgruppen
der Insel regelmäßig, um beeindruckende Spektakel mit Teufeln,
wilden Tieren und furchterregendem Trommellärm zu veranstalten.
Haupttag von Palmas Fiesta Sant Sebastià ist die große
Konzertnacht in der Innenstadt am Montag, 19. Januar. Mit weiteren
Konzerten, Tanz- und Theateraufführungen, Lesungen, Grillfeuern auf
den Straßen, einer großen Fahrradrallye am Dienstag, 20. Januar,
gehen die Feiern dann weiter bis Sonntag, 25. Januar: Ein Feuerlauf
bildet den Abschluss der Sant-Sebastià-Feiern. „In diesem Jahr
treffen sich Gruppen mit rund 1300 Personen von den gesamten
Balearen”, erklärt Antonio Serra, einer der Organisatoren des
diesjährigen „Correfocs” in Palma. Allein 18 Teufelsgruppen und
rund 300 „Bestias de Foc” würden am 25. Januar erwartet.
Die Abschlussveranstaltung („Artiarfoc“) ist trotz Problemen in
den Vorjahren offiziell genehmigt, dem Dezibelmesser sei Dank. Denn
wenn in Palma am 25. Januar der große Feuerlauf stattfindet, wird
den Zuschauern am Ende ein beeindruckendes Feuerwerk geboten, wenn
auch nicht so laut und gewaltig wie noch bis vor zwei Jahren.
Seitdem durch die Wucht der Detonationen in der Kathedrale
wertvolle Glasfenster zu Bruch gingen, sind Feuerwerke, wie sie
früher zu Ehren des Schutzheiligen der Stadt in der Nähe der
Kathedrale üblich waren, nun nicht mehr erlaubt.
Statt dessen konzipierte die Stadt zusammen mit dem Inselrat und
verschiedenen Vereinen den sogenannten „Atiàrfoc”, ein
mehrstündiges Feuerspektakel, das sich durch die gesamte Innenstadt
zieht und sein flammendes Finale unterhalb der Kathedrale am Parc
de la Mar findet. „Unsere Generalprobe für die Feuershow haben wir
bestanden. Die Lautstärke der Feuerwerkskörper lag mit maximal 90
DB sogar noch etwas unter den Werten des Vorjahres”, so Bartomeu
Rosselló, Ingenieur der Firma „Avalua” aus Barcelona.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.