Das Durcheinander nimmt kein Ende. Es schien
schon so gut wie sicher, dass der Engländer Paul Davidson Real
Mallorca kauft. Das Letzte, was noch fehlte: Der Unternehmer musste
bis Mittwoch den Kaufpreis in Höhe von 38 Millionen Euro überweisen
und den endgültigen Kaufvertrag unterzeichnen. Das sollte am
Mittwochabend geschehen. Medienberichten zufolge sollte dieser
Termin aber platzen. Gründe unbekannt. Es herrscht erneut ein
großes Fragezeichen darüber, wer in Zukunft Besitzer des Klubs sein
wird. Doch noch Davidson? Oder muss das ganze Verkaufsverfahren neu
aufgerollt werden?
Der Absage vom Mittwoch waren monatelange Verhandlungen mit dem
bisherigen Eigentümer von Real Mallorca, Vicenç Grande,
vorangegangen. Als schwierig gestaltete sich der Besitzerwechsel
deshalb, weil Grande mit seiner Firmengruppe mitten in einem
Insolvenzverfahren steckt. Der Verwalter des Pleiteimperiums musste
den Deal absegnen. Paul Davidson hat sich gegen mindestens vier
andere Interessenten durchgesetzt. Unter anderem war auch der
österreichische Getränkeproduzent Red Bull an einem Kauf des Klubs
interessiert und hatte die Bilanzen in Palma prüfen lassen.
Sollte doch noch alles wie zuletzt geplant klappen, wäre
Davidson der erste ausländische Hauptanteilseigner von Real
Mallorca. Er übernähme rund 90 Prozent des Klubs. Der Engländer hat
seine Millionen mit der Produktion von Ventilen und Röhren gemacht.
Er ist gelernter Klempner (daher auch sein Spitzname „The
Plumber”).
Davidson hatte bisher erklärt, den Klub vor allem als
Marketing-Instrument nutzen zu wollen. Er plane demnach den Bau
einer Fabrik auf Mallorca, in der Röhren und Ventile hergestellt
werden sollen. Diese will er mit dem Klubwappen versehen. Unter dem
Label „Real Mallorca” ließen sich seine Produkte besser verkaufen.
Das so eingenommene Geld will er dann wiederum in den Klub
stecken.
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