Immer mehr Firmen entdecken die Notwendigkeit,
ihre Mitarbeiter mit verschiedensten Mitteln zu motivieren. Dabei
lockt der Reiz Mallorcas, und die Insel bietet den Arbeitgebern
vielfältige Möglichkeiten zur Angestellten-Motivation. Denn
„Anreiz” (auf Englisch „incentive”) ist das Stichwort, wenn
zahlreiche Arbeitnehmer im Frühjahr oder im Herbst auf Kosten ihres
Unternehmens ein paar Tage auf der Balearen-Insel verbringen.
Dabei gibt es – zumindest in seinem Angebot – ganz
unterschiedliche Formen von Incentives, wie Björn Quoos erläutert.
Der 32-Jährige ist Geschäftsführer von „Teambuilding Mallorca”, das
sich auf die Durchführung solcher Reisen spezialisiert hat. Ein
Incentive im klassischen Wortsinn kann schon bedeuten, wenn die
gute Arbeit einiger Angestellter mit einer Kurzreise honoriert
wird. „Es ist allerdings die Frage, ob ein solches Belohnungssystem
gut für das Betriebsklima ist, denn bei den Daheimgebliebenen
könnte Neid aufkommen”, so Björn Quoos. Dabei können Incentives
auch ganz gezielt eingesetzt werden, um die Arbeitsatmosphäre in
einem Betrieb zu verbessern: Wenn die Menschen, die sich
normalerweise nur aus dem Arbeitsalltag kennen, bei solchen
Kurztrips auch die private Seite ihrer Kollegen kennenlernen. Je
nach Ansprüchen und Vorlieben dieser Gruppen hat Björn Quoos ein
Angebot an Freizeitaktivitäten parat, dieses geht über Klettern,
Fahrradfahren oder Rallyes bis hin zu „Drumsessions”. Außerdem hat
der Diplom-Betriebswirt einen Hochseilgarten auf einer Finca bei
Campanet errichtet, auf der sich gestresste Geschäftsleute austoben
können.
Quoos unterscheidet zwischen Incentives mit „bloßem Funcharakter
und solchen, die einen pädagogischen Hintergrund haben”, deswegen
bietet er „Teambuilding” und „Teamtraining” an, die sich vom
Incentive unterscheiden, da die jeweiligen Aktivitäten mit einer
bestimmten Absicht durchgeführt werden und die Unternehmungen
danach in der Gruppe reflektiert werden. „Das Teamtraining ist
dabei ein Angebot für Firmen, die ein spezielles Problem in ihrer
Belegschaft haben, wenn dort zum Beispiel viel gemobbt wird.” Dort
werde dann ein auf das Problem zugeschnittenes Programm
erstellt.
Incentives sind ein Teil des sogenannten „MICE”-Sektors,
(Meetings, Incentives, Conventions und Events). Quoos sieht diesen
Geschäftstourismus als Chance für die Insel, auch außerhalb der
Hauptsaison Gäste zu generieren, allerdings wünscht er sich für
diesen Bereich ein spezielles Angebote hiesiger
Tourismus-Dienstleister und weniger Bürokratie bei den Behörden:
„Wenn ich für eine bestimmte Unternehmung eine Erlaubnis brauche,
habe ich nicht immer das Gefühl, dass die jeweils zuständige
Behörde mich dabei unterstützt. Dabei müsste es doch auch deren
Anliegen sein, dass durch solche Angebote mehr Gäste kommen.” Laut
Zahlen des „Mallorca Convention Bureau” kamen im vergangenen Jahr
102.000 Besucher aus dem „”MICE”-Sektor. Das „MCB” ist ein privater
Verband, dessen Schwerpunkt in der Promotion Mallorcas als Standort
für Veranstaltungen und Incentives liegt. Da nicht alle auf der
Insel vertretenen Anbieter dort organisiert sind, kann man die
Zahlen nicht als repräsentativ ansehen, doch sie unterstreichen die
zunehmende Bedeutung dieses Bereichs.
So sind April, Juni und Oktober die Hauptmonate für solche
Aktivitäten, durchschnittlich bleibt jeder Gast zwei bis drei Tage
und lässt 200 Euro täglich auf der Insel.
Auch Quoos sieht die steigende Nachfrage im Bereich des
Geschäftstourismus als Chance, der Krise zu begegnen: „Da steckt
viel Potenzial drin!”
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