Auch wenn sie inzwischen Herrin über 50 Hotels
– 37 in Deutschland, 13 im Ausland – ist: Routine ist für
Maritim-Chefin Dr. Monika Gommolla ein Fremdwort. Das ist auch
nicht anders bei ihrem jüngsten Besuch auf Mallorca anlässlich des
einjährigen „Geburtstags” des „Sporthotels Galatzó”, das im
September 2007 nach aufwendiger Renovierungsphase unter
Maritim-Flagge wieder eröffnet worden war. Strahlend zeigt sie auf
die schöne Aussicht von der Terrasse auf Pool und Meer: „Wenn ich
das zu Hause erzähle, muss mir eigentlich ein Urlaubstag abgezogen
werden.”
Sie kommt, nach Stippvisiten in Saragossa und Barcelona, gerade
aus Madrid, davor war sie sechs Tage in der Türkei, wo es seit 2007
drei Maritim-Hotels gibt: „An einem Tag waren wir elf Stunden im
Auto unterwegs und haben uns die schönsten Touristenorte
angesehen.” Für den Basar in Istanbul blieben genau „20 Minuten
Zeit”.
Trotzdem liebt die Tochter von Maritim-Gründer Hans-Joachim
Gommolla, der in der Bauwirtschaft sein Geld verdiente, bevor er es
1969 ins erste Hotel in Timmendorfer Strand an der Ostsee
investierte, das Reisen: „Ich interessiere mich für Geschichte,
fremde Kulturen und lerne gern interessante Menschen kennen.”
Seit 1986 ist Dr. Monika Gommolla im Familienunternehmen mit
Hauptsitz in Bad Salzufflen tätig. Als Vorsitzende des
Aufsichtsrates – 2007 lag der Gesamtumsatz der Hotelgesellschaft
mit 415'7 Millionen Euro um 15 Millionen Euro über dem
Vorjahresniveau – sieht sie ihre Aufgaben vorrangig in den
Bereichen Expansion und (Bau-)Planung: „Grundstückssuche,
Finanzierung, Verträge.” Das traditionelle Erfolgskonzept der
zweitgrößten Hotel-Kette Deutschlands „Tagen und Wohnen unter einem
Dach” jetzt also auch auf Mallorca: „Von Anfang an hat sich Maritim
auf das Segment Tagungen und Kongresse spezialisiert, Ferien- und
Kurhotels gehören aber seit Anbeginn genauso zum Portfolio.”
Ganzjähriger Betrieb nun also ebenfalls im Galatzó, nicht nur im
Sommer, sondern auch in der schwierigeren Wintersaison, „wenn viele
Häuser auf der Insel schließen”. Dafür bietet das
Vier-Sterne-Plus-Hotel, das seit 1975 besteht, und schon zuvor
unter deutscher Leitung war, im 426 Quadratmeter großen Saal
„Maritim” Platz für bis zu 390 Gäste, hinzu kommen sieben weitere
Tagungsräume auf zwei Etagen
Noch nicht komplett abgeschlossen sind die Arbeiten im „Vitamar”
Medical-Wellness-Komplex mit 1400 Quadratmetern, der im Sommer
eröffnet wurde. Ein weiteres Maritim-Hotel auf Mallorca steht
aktuell nicht zur Debatte, so Monika Gommolla: „Erst einmal dieses
Haus ans Laufen bringen und Stammkundschaft gewinnen.”
Haupt- und À-la-carte-Restaurant, drei Bars, zwei Außenpools,
Tennisschule „ever-court” mit fünf Sandplätzen und Golfschule
„Delfigolf”: Dem Maritim-Gast soll einiges geboten werden. Ihren
Mallorca-Aufenthalt nutzt Monika Gommolla auch, um sich andere
Hotels anzuschauen – die Konkurrenz schläft nicht. Für
Privatausflüge bleibt ihr wenig Zeit, obwohl sie die Vielfalt der
Insel – Berge, Strand, Shopping in Palma – schätzt: „Und die gute
Infrastruktur – man fährt vom Flughafen auf der Autopista ja fast
bis vor die Haustür.”
Nach Hause geht es für Monika Gommolla indes auch nach Mallorca
noch nicht: Anschließend steht Teneriffa auf der Agenda, wo ein
weiteres Maritim-Hotel auf die Chefin wartet. Auch, wenn ihr „das
Kofferpacken” manchmal lästig ist und sie das „Schlafen im eigenen
Bett” zu schätzen gelernt hat: Vor Ort sein gehört für sie dazu.
Ihre Anforderungen an Führungspersonal seien dieselben, die sie an
sich selbst stellt: „Ich versuche, das meiste zu verstehen und zu
kennen. Das erwarte ich auch von fähigen Mitarbeitern: Dass jede
Entscheidung – basierend auf Detailwissen–, gut vorbereitet ist und
eine langfristige Strategie verfolgt.”
Kontinuität ist ihr wichtig, auch in den Führungsetagen. Man
könne ja sehen, wohin es führt, wenn preisgekrönte Manager „viel
gewirbelt” hätten. Beim Familienunternehmen „Maritim” sind nicht
wenige Mitarbeiter schon 20, 30 Jahre dabei. „Wir wären ja dumm,
auf dieses Know-how zu verzichten”, sagt Monika Gommolla. „Wir
arbeiten ruhig vor uns hin – ohne viel Wirbel.”
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