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Das Schreckgespenst „Wirtschaftskrise” ist auch beim normalen Bürger angekommen. Zumindest in den Wohnzimmern der Deutschen, wo seit Tagen immer schlimmere Horroszenarien über den Bildschirm und durch sämtliche Nachrichtensendungen flimmern. Dazu gehört auch die jüngste Einschätzung des Wirtschaftsnobelpreisträgers Joseph Stiglitz, der uns eine schlimmere Krise als zu Zeiten der großen Depression voraussagt.

Jetzt geht die Angst um. Langsam aber sicher tauchen die beunruhigenden Fragen auf: „Wie gefährlich ist die Bankenkrise für meine Altersvorsorge? Ist mein Arbeitsplatz in absehbarer Zeit in Gefahr? Könnten wir am Ende Haus und Hof verlieren?” Die Konsequenzen der Krise haben erste Arbeitnehmer durch Entlassungen bei Opel oder Ford schon am eigenen Leibe erfahren.

Während in Deutschland schon Alarmstimmung herrscht, scheint man in Spanien und auf Mallorca das Ganze noch gelassener zu sehen. Das Wort „Krise” ist zwar auch hier in aller Munde, aber von Panikstimmung kann keine Rede sein. Werden die Menschen hierzulande von der Realität noch eingeholt, oder sind die Spanier am Ende schlauer als die Deutschen, weil sie ruhig bleiben? Denn die gefährliche Psychologie der Krise, die „Angst vor der Angst”, wie der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe titelt, ist für die Wirtschaft ebenso bedrohlich wie die Situation der Banken.

Das wissen die Politiker und greifen schnell zu vertrauensbildenden Maßnahmen wie die Rettung bedrohter Banken oder die Garantie von Sparguthaben. Dies mögen Wirtschaftsexperten und andere Skeptiker als Tropfen auf den heißen Stein abtun, wenig geeignet, um unaufhaltsame Entwicklungen zu stoppen. Doch ein dramatischer Schritt wie die gemeinsame Aktion aller Notenbanken, weltweit die Zinsen zu senken, wirkt zumindest beim privaten Anleger beruhigend. Es unterstreicht die weltweiten Bemühungen, Ruhe in die Märkte zu bringen, um dann an einem solideren Banken- und Finanzsystem zu arbeiten. Und es ist allemal hilfreicher als die Prognosen des Joseph Stiglitz.