Er fühle sich, um mit Robert Graves zu
sprechen, der in Deià ähnlich geehrt worden sei, "glücklicher, als
wenn man uns den Nobelpreis verliehen hätte". Gemeinsam mit seiner
Frau Yannik Vu nahm Ben Jakober am Samstag in einem feierlichen Akt
die Ehrenmedaille in Gold für die gemeinsame Fundación aus der Hand
des Bürgermeisters von Alcúdia, Miquel Ferrer, entgegen. Die
Gemeinde würdigte damit "die Bereicherung des kulturellen Lebens
und Erbes" durch das international bekannte Künstlerehepaar. Mehr
als 230 Gäste, darunter viel Polit-Prominenz wie Kultusministerin
Bàrbara Galmès, waren auf das Gelände der Stiftung gekommen, um den
beiden zu gratulieren.
Die private Fundación Jakober hat im Laufe der letzten 15 Jahre
eine ungewöhnliche Sammlung spanischer und internationaler Malerei,
Skulpturen und Installationen zusammengetragen. Bekannt ist das
Museum "Sa Bassa Blanca" vor allem durch seine rund 150
Kinderporträts aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, die im "El Aljibe",
einem ehemaligen unterirdischen Wasserreservoir untergebracht sind.
Im Laufe der Jahre ist der Komplex auf insgesamt drei
Ausstellungsräume gewachsen - 2006 eröffnete die Fundación eigens
sanierte Räume im Hauptgebäude, eine frühere Finca, die von dem
ägyptischen Architekten Hassan Fathy gestaltet wurde -, neben dem
(ebenfalls unterirdischen) Sokrates-Gebäude gibt es einen
Skulpturenpark, eine Bibliothek sowie den schönen Rosengarten.
Teile der Kinderbild-Sammlung gehen regelmäßig ins Ausland, auch
jetzt sind rund 40 der Werke in den USA. Für das Künstlerehepaar
ist die Auszeichnung in ihrer mallorquinischen Heimatgemeinde ein
"Signal an die Welt, dass Kultur wichtig ist wie auch das, was wir
dazu beitragen". Anknüpfend an ihre "Nins"-Sammlung möchten Ben
Jakober und Yannik Vu sich künftig verstärkt der Kunsterziehung von
Kindern widmen: "Weil Kinder, die früh in die Mysterien der Kunst
eingeweiht werden, die Museumsbesucher von morgen sind - und eine
Alternative zu der materialistischen und prosaischen Welt der
kleinen Bildschirme haben." Ein didaktisches Konzept bestehe, es
fehle nur noch die Finanzierung.
Um in schwieriger werdenden Zeiten positive Signale zu setzen,
sei die enge Zusammenarbeit privater und öffentlicher Institutionen
unerlässlich. Zum Schluss gab's Armbänder für alle Gäste mit der
Aufschrift: LOVE ART. Eine Liebe, die nicht zu übersehen ist.
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