Nach Operationen und Chemotherapien hatte
Schlagerstar Nino de Angelo den Lymphdrüsenkrebs, den man bei ihm
1996 attestierte, offenbar schon vor Jahren besiegt. Einem
Exklusiv-Bericht in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Frau im
Spiegel" zufolge ("Das wird sein schwerster Weg") hat das Schicksal
den auf Mallorca lebenden 44-Jährigen jetzt aber erneut
heimgesucht. Er bangt um sein Leben, leidet an einer Krankheit, die
möglicherweise eine Folge der Chemotherapie ist.
Als Nino de Angelo vor etwa sechs Wochen bemerkte, dass er
überall Hämatome bekam, blaue Flecken unter der Haut, geplatzte
Adern, ging er zum Arzt. Der stellte fest, dass der Sänger, der mit
"Jenseits von Eden" 1984 seinen größten Erfolg feierte, viel zu
wenig Thrombozyten im Blut hat. Es handelt sich dabei um
Blutkörperchen, die extrem wichtig sind für Blutstillung und
-gerinnung.
Nur 1000 Thrombozyten fanden sich bei einer Untersuchung im Blut
von Nino de Angelo. Normal sind mehr als 150.000. "Jede kleinste
Verletzung hätte ihn innerlich verbluten lassen können", so die
"Frau im Spiegel".
In diesen Tagen trifft man Nino de Angelo nicht auf Mallorca,
sondern in Stuttgart. Dort wird er genauestens durchgecheckt. Der
Sänger auf Nachfrage gegenüber MM: "In Palma war ich in der Clínica
Juaneda und habe dort eine tolle Betreuung genossen. Doch im
Gespräch mit meinem Hausarzt Andreas Leonhard kamen wir zu der
Entscheidung, dass es vielleicht doch besser ist und schneller
geht, wenn ich mich in Deutschland von einem Spezialisten
untersuchen lasse." Der Flug Anfang der Woche war für de Angelo
kein Risiko, obwohl für ihn eigentlich Flugverbot bestand. Denn
während des Fluges können Adern platzen, was fatale Folgen hätte.
Doch vor dem Start hatte Andreas Leonhard die Zahl der Thrombozyten
in de Angelos Blut medikamentös hochgepusht, sodass keine Gefahr
bestanden habe.
In Stuttgart wird nun nach der Ursache für die Erkrankung
gesucht. Möglicherweise hängt es mit dem Kampf des gebürtigen
Karlsruhers gegen den Krebs zusammen. "Es könnte sein, dass es eine
Folge der Bestrahlung ist", weiß der Sänger. "Die Thrombozyten
werden im Knochenmark produziert. Und wenn da bei der Bestrahlung
etwas beschädigt worden ist ... Es kann aber auch die
verschiedensten anderen Gründe geben. Solange man die aber nicht
kennt, kann man keine wirkungsvolle Therapie einleiten." Mitte Mai
wurde die Krankheit entdeckt. Seitdem muss Nino de Angelo im
täglichen Leben besonders vorsichtig sein. "Ich rasiere mich zum
Beispiel nicht mehr. Wenn ich mich schneide, dann hört es nicht
auf, zu bluten." Am 24. Juli werden die TV-Zuschauer trotzdem einen
glatt rasierten Nino de Angelo im Mallorca-Special der ZDF-Show
"Willkommen bei Carmen Nebel" sehen. Nino singt "Donde vas?", sein
Einsatz wurde aufgezeichnet. Man kann nur erahnen, dass es dem
Sänger nicht gut ging. "Das wollte ich unbedingt durchziehen",
betont Nino. Die "Frau im Spiegel" zitiert Moderatorin Carmen Nebel
mit den Worten "Er will leben, das merkt man in jeder Sekunde." An
weitere Auftritte ist aber erstmal nicht zu denken. "Ich darf mich
nicht anstrengen. Und es kann auch Hämatome auf den Stimmbändern
geben. Für mich wäre das eine Katastrophe. Ich habe noch viel vor",
gibt er sich kämpferisch.
Nino de Angelo hofft, dass die Ärzte in Stuttgart schnell die
Ursache für seine Erkrankung finden. Erst dann will er wieder auf
"seine" Insel zurückkehren. Gegenüber MM betont er: "Ich
komme erst wieder nach Mallorca, wenn ich weiß, was los ist, und
die Therapie angeschlagen hat."
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