Eines ist klar: Sollte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft
bei der "Euro 2008" wider Erwarten schon in der Vorrunde
ausscheiden, dann ist Mallorca nicht schuld. Denn hier sind die
Bedingungen für Joachim Löw und seine Kicker praktisch optimal.
So war es auch im Jahr 2000. Doch dann lief bei der EM in
Holland und Belgien alles schief. Niemand stellte Mallorca an den
Pranger, das Versagen lag an den handelnden Personen.
Nicht umsonst hat Jogi Löw, der gerne neue Wege beschreitet,
sich diesmal auf bekanntes Terrain begeben. Dieselbe Insel,
dasselbe Hotel und ebenso das Stadion. Ideale Bedingungen, um
wenigstens im zweiten Anlauf den "Geist von Mallorca" zu
entwickeln. Die handelnden Personen von damals wurden längst durch
neue Köpfe ersetzt.
Mallorca tut das Trainingslager des DFB-Teams gut. Denn selbst
diejenigen, die bei den Begriffen "Fußballspieler" und "Mallorca"
an ausgelassen feiernde Kicker an der Playa de Palma denken (die
jetzt auch wieder im Anmarsch sind), müssen wahrnehmen, dass
Mallorca eben doch mehr ist. Das werden die zahlreichen
Medienvertreter dokumentieren.
Wenn die Bedingungen zum Trainieren aber so optimal sind, warum
machen dann die Teams der ersten und zweiten Bundesliga einen Bogen
um die Insel? Die Erklärung ist einfach: Die Trainer hätten auch
gerne ein eigenes Hotel und ein eigenes Stadion. Das kann sich der
DFB leisten, die meisten Vereine nicht. Doch die Klubs sind ja auch
mit weniger zufrieden. Das, was Mallorca bietet, ist aber zu wenig.
Bleibt zu hoffen, dass doch mal das eine oder andere gute Hotel
einen Fußballplatz anlegt. Denn auch das durch
Vereins-Trainingslager hervorgerufene Medienecho festigt Mallorcas
Ruf als "Insel der Vielfalt".
Bei aller Freude über den Besuch des deutschen Teams bleibt nur
ein Wermutstropfen: Der DFB hat seine Entscheidung, nur ohne Fans
zu trainieren, immer noch nicht revidiert. Naja, wenn die Jungs
dafür wenigstens Europameister werden, dann sei den
Verantwortlichen verziehen...
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