Mallorca kann sich auf einen ausgezeichneten Tourismus-Sommer
freuen. Die Prognosen der vier größten deutschen Reiseveranstalter
verhießen am Mittwoch zum Auftakt der Internationalen
Tourismus-Börse in Berlin (ITB) steigende Nachfrage nach Urlaub auf
der Baleareninsel.
"Mallorca macht uns sehr viel Freude und ist nach wie vor unser
wichtigstes Reisezielgebiet", sagte der Vorsitzende der
Geschäftsführung der TUI Deutschland und zugleich TUI-Vorstand für
Zentraleuropa, Volker Böttcher. Der Manager des größten
europäischen Reisekonzerns sprach von einem "hervorragenden
Buchungsauftakt" vor allem für Pfingsten und die Sommermonate.
Genauere Prognosen durfte TUI Travel als neuerdings an der Londoner
Börse notiertes Unternehmen nicht abgeben.
Das galt auch für die Nummer zwei am deutschen Markt, die Thomas
Cook AG, die ebenfalls seit 2007 an der Börse in London notiert.
"Die Sommerbuchungen entwickeln sich gemäß unseren optimistischen
Erwartungen", sagte Peter Fankhauser, Vorstandschef für
Mitteleuropa. Vor allem auf Mallorca und Ibiza liegen die Buchungen
"auf starkem Vorjahresniveau". Es sei ferner gelungen, die
Katalogpreise auf Vorjahresniveau zu halten.
Mit genaueren Angaben warteten die Nummer drei und vier am
deutschen Reisemarkt, der Rewe-Konzern und Alltours auf. Die
Erwartung für Mallorca in dieser Sommersaison liegt "bei zwei bis
2'5 Prozent Buchungszuwachs", sagte Rembert Euling, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Rewe Touristik in Köln. Von noch mehr
Buchungszuwachs sprach Peter Wennel, Direktor der Alltours
Flugreisen GmbH. "Nach dem absoluten Boomjahr 2006 konnten wir 2007
das Niveau halten. Auf dieser Grundlage haben wir aktuell ein
Buchungsplus von sechs Prozent." Der balearische Tourismusminister
Francesc Buils wertete die Prognosen der Reisekonzerne als "sehr
positiv".
Für Aufmerken sorgte die TUI mit ihrer Forderung nach mehr
All-inclusive-Angeboten auf Mallorca. Es gebe "eine
überdurchschnittliche Nachfrage" nach Hotelangeboten mit
All-inclusive, sagte Böttcher. Hier gebe es auf den Balearen
Nachholbedarf, falls die Inseln mittelfristig keine Einbußen im
Familiensegment erleiden wollten. Auf Nachfrage bezeichneten Thomas
Cook und Rewe den Wunsch der Urlauber nach All-inclusive als
stabil. Alltours registrierte 2007 einen Zuwachs des Angebots.
Tourismusminister Buils sagte, er werde als Liberaler Tendenzen am
Markt nicht mit Schranken belegen. Das Hotelangebot mit
All-inclusive liege auf den Inseln bei 18 Prozent. Wichtig sei,
dass bei All-inclusive sämtliche Qualitatsstandards garantiert
seien.
Bei der Messe-Präsentation der balearischen Inseln herrscht
politische Hochspannung. Der wichtigste Termin der mallorquinischen
Tourismusbranche in Deutschland steht in diesem Jahr ganz im
Schatten der spanischen Parlamentswahlen, die an diesem Sonntag, 9.
März - dem Schlusstag der ITB - stattfinden. Vom Ausgang der Wahl
kann durchaus abhängen, wie es mit dem Projekt zur Sanierung der
Playa de Palma weitergeht. Das gigantische Vorhaben benötigt
mittelfristig Investitionssummen von bis zu einer Milliarde Euro.
Große Teile des Geldes soll, das fordern die Hoteliers und
Inselpolitiker, die spanische Zentralregierung beisteuern. Da ist
es hilfreich, wenn in Palma und Madrid ein und dieselbe Partei das
Sagen hat, auch wenn viele balearische Tourismusunternehmer
politisch den Konservativen näherstehen.
Neu ist bei der ITB in diesem Jahr, dass die spanische
MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" erstmals Ausgaben in Berlin
drucken lässt, um ihren angereisten Lesern an drei Tagen auf der
ITB bereits am frühen Morgen die jeweils brandaktuelle Ausgabe
auslegen zu können.
Wie in den Vorjahren ist auch das Mallorca Magazin mit
einem eigenen Messestand in der Balearen-Halle vertreten. Und das
nicht allein. Erstmals dabei: die Bodega Macià Batle aus Santa
Maria. Sie präsentiert neue Inselweine. Leckere Flüssigkeiten
kredenzt auch die Regierung der Inseln an der Balearen-Bar und das
Landwirtschaftsministerium, das mit einem neuen Olivenöl-Cocktail
punktet.
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