Es sieht düster aus: Die endgültige Schließung des privaten
Tierheims Centro Canino Internacional scheint besiegelt. Am 15.
Februar um 11 Uhr sollen alle Tiere, die dort bis zur Adoption
gepflegt werden, ins städtische Tierheim Son Reus gebracht werden:
30 Hunde, zehn Katzen und ein Esel mit Arthrose.
„Das werden wir nicht zulassen”, sagte Präsident Juan Gil
gegenüber dem Mallorca Magazin, „als letzte Maßnahme
werden wir die Tiere lieber kostenpflichtig in einem privaten
Tierheim unterbringen, wenn unserem Einspruch nicht stattgegeben
wird.” Dass das Heim, in dem sich vor allem Engländer und Deutsche
herrenloser Hunde und Katzen annehmen, seine Pforten schließen
muss, hatte die Stadtverwaltung bereits am 3. Dezember verkündet.
Juan Gil hatte gehofft, dass bis zur Umsetzung des Befehls noch
viel Zeit ins Land gehen würde. Denn in Son Reus wartet auf Tiere
nach 21 Tagen die Todesspritze. 174 Tiere, von 461 eingelieferten,
wurden dort im Januar getötet.
Ursprünglich hätte das Centro Canino bereits am 4. Februar
geräumt werden sollen – doch in Son Reus war kein Platz: Es müssen
erst einige Tiere sterben, bis die Heimtiere aufgenommen werden
können.
Polemisches Detail: Die städtische Gesundheitsbeauftragte Begoña
Sánchez, die die Schließung verkündet hat, ließ verlauten,
innerhalb von drei Jahren wolle sie zwei neue Tierheime bauen und
die Tötung abschaffen lassen. Auch hat sie erwirkt, dass
Kastrationen im Februar 20 Prozent billiger angeboten werden. Für
die sich aufopfernden Tierschützer des Centro Canino Internacional,
die mit rührenden Filmen auf Youtube.com und Medienberichten
verzweifelt versuchen, auf die Misere aufmerksam zu machen, will
sie sich nicht einsetzen.
Vor einem Jahr stand das Heim ebenfalls vor dem Aus, da konnte
Juan Gil das Ruder noch einmal herumreißen: Die damalige
Bürgermeisterin Catalina Cirer gab dem Heim Aufschub. Damals war
selbst die heutige Bürgermeisterin Aina Calvo mit den Tierschützern
auf die Straße gegangen, steckte sich einen Protestbutton an. Von
ihrer im Wahlkampf erblühten Tierliebe ist heute nur mehr wenig zu
spüren. Weil sie nicht zu einem persönlichen Gespräch bereit war,
hat Juan Gil auf www.cen trocaninointernacional.org einen offenen
Brief an sie gerichtet: „Aina, hast du uns im Stich gelassen?”
Grund für den Schließungsbefehl, damals wie heute, ist eine
fehlende korrekte Lizenz. Das Heim verfügt nicht über eine Heim-,
sondern über eine Zuchtlizenz, weil man den Initiatoren 2005 dazu
geraten hatte, Erstere zu beantragen, weil diese schneller
genehmigt werde. Der Antrag für die korrekte Lizenz läuft seit
sechs Monaten – bislang ohne Reaktion.
Tel: 971-297914
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