Fast kein Durchkommen mehr: Am Kreisel Richtung Puigpunyent stand das Wasser so hoch, dass es drohte, in die Autos zu laufen. Foto: P. Lozano

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Bereits in der Nacht zum Mittwoch zuckten erste Blitze. Am Morgen wurde es dann kaum richtig hell, dann begann es zu schütten wie aus Eimern. Der Zivilschutz warnte: Alarmstufe Rot. Mehrere Tornados ziehen in Richtung Mallorca, Überschwemmungen drohen, fahren Sie nicht Auto! Bleiben Sie zu Hause! Ein MM-Team wagte sich gegen 12 Uhr trotzdem vor die Tür, bei strömendem Regen, im hochbeinigen Geländewagen. Nach wenigen Minuten sind Straßen überflutet, nur noch wenige Autos unterwegs. Der Kreisel von Can Valero ist ein einziger großer See, das Wasser steht einen halben Meter hoch. Ein Smart kippt in den Graben, der Fahrer flüchtet. Die meisten Fahrzeuge drehen vor dem See um. Wir auch.

In der Redaktion treffen derweil immer neue Schreckensmeldungen ein. Auf der Vía de Cintura und am Paseo Marítimo stauen sich die Autos kilometerlang. Auch hier steht das Wasser knietief. Mittlerweile hagelt es. Die Ampeln funktionieren nicht mehr. Rund 2000 Haushalte in Palma sind ohne Strom. Die Lokalpolizei hat 400 Beamte im Einsatz, um der chaotischen Lage Herr zu werden. Mehrere Landstraßen werden gesperrt, Schulen evakuiert. Am Flughafen kommt es zu Verspätungen. Bis in die Abendstunden hinein müssen sich die Fluggäste in Geduld üben. Am Nachmittag hörte es zwar auf zu regnen, bis zum Redaktionsschluss geben die Meteorologen aber keine Entwarnung. Ein weiterer Sturm ist in Sicht.