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Es kam buchstäblich aus heiterem Himmel: Unerwartet heftige Niederschläge haben nicht nur so manchen Urlaubsausflug verhindert, sondern auch die Metro von Palma für einen Tag lahmgelegt. Mittlerweile ist der Betrieb bis auf die Station Son Fuster Vell wieder aufgenommen worden.

Nach einem leicht verregneten Wochenstart prasselten die Wassermassen am Dienstagmorgen so gewaltig nieder, dass etliche Gänge der Metrostationen unter Wasser standen. Bei 25 Liter pro Quadratmeter in Palma, 51 Liter wurden in Bunyola gemessen, verwandelten sich die Treppenabgänge in Wasserfälle, schoss das Wasser in Kaskaden aus Lüftungs- und Lichtschächten. Gegen sechs Uhr morgens gab es einen Kurzschluss, kurz vor neun Uhr versagten auch die Notstromaggregate.

„Rien ne va plus” im Vorzeigeprojekt der ehemaligen PP-Regierung: Alle Metro-Züge standen still, kein Licht, keine Durchsagen. Die Passagiere tappten im Dunkeln, manche stürzten. In der Not setzte man Taxis zum Transport der Passagiere ein. Am schlimmsten traf es die Station Son Sardina – hier mussten 20 Passagiere befreit werden, denen Hochwasser den Weg abgeschnitten hatte. Bei Polizei und Feuerwehr läuteten Bürger Sturm, deren Erdgeschosswohnung mit Wasser vollgelaufen war.

Besonders viele Einsätze hatten die Helfer in Sóller, Inca, Consell, Manacor und Calvià. In Llucmajor mussten Straßen von Geröll freigeräumt werden, im Krankenhaus Son Dureta verschoben die Ärzte neun Operationen, nachdem es in der Chirurgie hineingeregnet hatte. Auch bei dem eher leichten Unwetter am Mittwochmorgen kam es zu Überschwemmungen in Alcúdia und Calvià.

Und die Kunst litt: Der erste Musical-Abend „Dancing Queen” am Mittwoch im Casino musste abgesagt werden, da die Fähre mit dem Bühnenequipment nicht auslaufen durfte – alle anderen Vorführungen finden statt.

Noch sind die Sommergewitter, die dieses Jahr sehr früh eingesetzt haben, nicht ausgestanden: Erst der Sonntag soll, laut Meteorologischem Institut, wieder ganz trocken werden.