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Schon der erste Tag der Bahnrad-Weltmeisterschaften, die vom 29. März bis zum 1. April im neuen Velodrom von Palma stattfinden, ist entscheidend für Robert Bartko. Donnerstag abend weiß der Potsdamer, ob er auch in den kommenden Monaten im Trikot des Weltmeisters fahren darf. Und natürlich will er seinen WM-Titel in der 4000-Meter-Einzelverfolgung verteidigen. Das wird schwer, er gibt sich aber zuversichtlich: „Ich habe gut trainiert, bin gesund geblieben und hoffe auf eine Medaille.” Unterstützt wird Bartko, der den WM-Titel auch schon 2005 gewonnen hat und in Palma den Hattrick schaffen will, diesmal von ganz besonderen Fans: Seine Familie, bestehend aus Lebensgefährtin Peggy sowie den Söhnen Felix (dreieinhalb) und Moritz (knapp ein Jahr), werden in der Palma Arena mitjubeln. Dort drehten Bartko und der Rest des deutschen Teams in den vergangenen Tagen schon etliche Trainingsrunden. Bartkos Urteil über das neue Velodrom: „Eine sehr schöne Radrennbahn, ich bin echt überrascht.”

Ein ähnliches Urteil fällt Burckhard Bremer, Leistungssportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR): „Fantastisch. Eine tolle Arena. Ein Schmuckstück für den Radsport auf Mallorca.” Bremer ist Teammanager der deutschen Mannschaft, die aus 21 Sportlerinnen und Sportlern besteht. Neben Bartko will auch Christin Muche ihren Titel verteidigen, die Cottbusserin wurde vergangenes Jahr in Bordeaux Weltmeisterin im Keirin. „Außerdem wollen wir den Vierer wieder an das frühere Leistungsniveau heranführen”, meint Bremer. Das einstige Paradepferd des BDR schwächelte in den vergangenen drei Jahren. In Palma sollen Robert Bartko, Guido Fulst, Leif Lampater und Robert Bengsch, so hofft man im Verband, unter die letzten vier fahren, also um eine Medaille mitkämpfen.

Nicht im Vierer, dem er früher angehörte, aber immerhin auf der Bahn ist Daniel Becke. Der ehemalige Straßen-Profi des Teams Illes Balears, der einen Zweiwohnsitz auf Mallorca hat, will zu Olympia 2008 in Peking, Palma ist für ihn eine weitere Etappe.

Die Hoffnungen von Radsport-Funktionär Bremer ruhen auch auf den Sprintern. „Im Teamsprint möchten wir uns wieder an die Weltspitze herantasten.” Immerhin holte Deutschland in anderer Besetzung in Athen Olympia-Gold. In Palma besteht das Trio aus Robert Förstemann, Maximilian Levy und Stefan Nimke. Letztgenannter macht sich auch Hoffnungen im Einzelsprint. Immerhin wurde Nimke im vergangenen Jahr WM-Dritter und gewann neben Bartko und Muche die dritte Medaille für Deutschland.

Übergeordnetes Ziel ist laut Bremer: „Einfach besser sein als in Bordeaux.” Moralische Unterstützung bekommen die Deutschen zumindest zu Beginn des Events vom obersten deutschen Radsport-Funktionär: BDR-Präsident Rudolf Scharping traf am Mittwoch in Palma ein. Wegen anderer Verpflichtungen kann der frühere Bundesverteidigungsminister mit Zweitwohnsitz auf Mallorca aber nur den ersten WM-Tag miterleben und reist dann wieder ab.