Schon mal einen Olivenöl–Schokololli probiert? Nein, wer macht denn sooo etwas? Na, natürlich der Mälzer! Fernsehkoch Tim Mälzer (36) hat am Balearen-Tag der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin seinem kleinen, aber begeisterten Publikum noch vor Claudias Schiffers, Boris Beckers und Carl–Uwe Steebs Auftritt mit Ministerpräsident Jaume Matas ordentlich eingeheizt, bereitete mehrere Speisen rund ums Olivenöl live zu.
Warum suchen sich die Promoter des Qualitäts– und Herkunftssiegels „D.O. Oli de Mallorca”, dem authentischen mallorquinischen Olivenöl, ausgerechnet diesen Typen mit der norddeutschen Schnodderschnauze als Repräsentanten aus? Weil man ihm einfach glauben muss, wenn er erzählt, dass er mit Mallorca nix am Hut hatte, bevor er vor drei Jahren das erste Mal zu Besuch kam, um seine Kochshow „Schmeckt nicht, gibt's nicht” eine Woche lang von der Insel zu senden. Nette Leute lernte er dabei kennen, und die schenkten ihm zehn Olivenbäume auf ihrer Finca Es Ginyent in Alcúdia. So weit die Vorgeschichte zu seiner Liebe zum Eiland und zu den grün–zähflüssigen, qualitativ hochwertigen Spezialitäten, die aus drei auf Mallorca angebauten Olivensorten hergestellt werden.
Mit Freund Tom Roßner (35), „meine rechte Hand”, bringt Mälzer seine Zuschauer zum Lachen und überzeugt sie anschließend beim Probieren seiner Gerichte. Egal, ob mit Risotto, natürlich mit schwarzen, einheimischen Oliven zubereitet, den Sardinen, die in Olivenöl und Zitronensaft mariniert werden oder einer Sauce Rouille, aus Kartoffeln, Paprika und Öl gefertigt, bei der Frage, wer testen möchte, schnellen die Finger immer zahlreicher nach oben, während der Schoko–Olivenöl–Lutscher anfangs noch ein leicht nervöses Zucken in den Gesichtern der Zuschauer hervorruft, nur einige Unverdrossene anzieht. Noch vor dem Dessert zieht der nie um einen Spruch verlegene Koch seinen größten Trumpf aus dem Ärmel, der sein Publikum von der Güte des mallorquinischen Produktes überzeugen soll: Pepe, Besitzer der Olivenbäume von Es Ginyent, wird von Mälzer auf die Bühne gezogen, um zu zeigen, „wie toll man mit 103 Jahren noch aussehen kann”, wenn man nur täglich ein kleines Glas des grünen Saftes zu sich nähme. Pepe – hinterher befragt – gibt freimütig zu, erst 63 Lenze zu zählen, sieht aber in der Tat noch frisch und fröhlich aus. Und beim Dessert, einem Olivenöl–Sorbet mit Schinken, hat Mälzer alle überzeugt, auch Ministerpräsident Matas, der vor seinem offiziellen Auftritt kurz vorbeischaut, sichtlich verdutzt über Mälzers Kompliment, „guapo” zu sein, weil er brav die ungewöhnliche Nachspeise aus heimischen Produkten isst. Übrigens: Der Olivenöl-Schoko-Lolli war wirklich lecker.
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