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Zum ersten Mal, seitdem das spektakuläre Urteil über die Häuser in Llucalcari gefällt wurde, steht der Zeitraum für den Abriss der Gebäude fest. Das Urteil des obersten balearischen Gerichtshofes, das im April 2005 auf Grund illegal erteilter Baugenehmigungen ergangen war, soll nun innerhalb der nächsten zwei Monate umgesetzt werden. Dies gab der Bürgermeister von Deià, Jaume Crespí, bekannt. „Es fehlt nur die Ausschreibung zur Beauftragung einer Abrissfirma”, sagte Crespí.

Auslöser für die plötzlichen Aktivitäten des Bürgermeisters ist offensichtlich die Androhung des Gerichtshofes, die Gemeinde mit regelmäßigen monatlichen Bußgeldzahlungen von 600 Euro zu belegen, sollte das Urteil nicht innerhalb kürzester Zeit vollstreckt werden.

Verantwortlich für die Ausführung des Abrisses sei zwar die Gemeinde Deià, doch die Kosten müssten Inselrat und Balearen-Regierung mittragen, betonte Crespí. „Wir werden zu gegebenem Zeitpunkt unsere Forderungen an die Inselregierung stellen.” Immerhin sei diese an den in den 80er Jahren illegal erteilten Baugenehmigungen mitbeteiligt gewesen, so Crespí.

Ein überaus wichtiger Aspekt der Enteignungsaktion, die Entschädigungszahlungen an die Eigentümer, wird bislang jedoch von keiner der zuständigen Seiten thematisiert.

Obwohl schon im Sommer 2006 offizielle Wertgutachten für Schadensersatzzahlungen bei der Gemeinde eingereicht wurden, gab es darauf von Seiten des Bürgermeisters noch keine Reaktion. „Ich bin beim Kauf des Hauses davon ausgegangen, dass derzeit alle erforderlichen Genehmigungen rechtmäßig erteilt worden sind”, sagt Hausbesitzer Fritz Seikowsky. „In einem EU-Land müsste man sich darauf eigentlich verlassen können."