Der gemeinnützige Verein, der 1987 von einer
Elterninitiative ins Leben gerufen wurde, hat es sich zur Aufgabe
gemacht, krebskranken Kindern bis 18 Jahren und deren Familien mit
Rat und Tat zur Seite zu stehen. Knapp vierhundert Kinder auf den
Balearen leiden an Krebs, rund 680 von der Krankheit betroffenen
Menschen konnte Aspanob seit seiner Gründung helfen, berichtet
Cuartero. Die Schwere wie auch Vielschichtigkeit der Krankheit
mache grundsätzlich ein ganzes Netz an Hilfsleistungen
erforderlich: psychologisch, medizinisch, sozial und
finanziell.
„Erst der Schock, die Notwendigkeit, die Diagnose zu
verarbeiten”, beschreibt Jesús Cuartero die Stationen des
Leidensweges, die auf die Familien zukommen. „Zum emotionalen Leid
kommt oft die wirtschaftliche Not, weil ein Elternteil den Beruf
aufgeben muss, um sich dem kranken Kind zu widmen – von den Kosten,
die die Behandlung mit allen Erfordernissen wie Reisen zu den
Therapiezentren, Ausgaben für Unterkunft, Anschaffungen oder
Betreuungspersonen ganz zu schweigen.”
Entsprechend müssen die Hilfsleistungen von Aspanob an vielen
Stellen gleichzeitig ansetzen. So werden die Reisekosten für die
Familien übernommen, die zur Behandlung auf der Kinderkrebsstation
im Krankenhaus Son Dureta von den Nachbarinseln Menorca oder Ibiza
anreisen müssen. Damit das Kind nicht von seinen Eltern getrennt
wird, stellt Aspanob Wohnraum – gleich gegenüber der Klinik in den
Vereinsräumen oder in Palma – zur Verfügung. Psychologischer
Beistand ist in dieser schweren Zeit natürlich auch ganz wichtig,
obwohl die Eltern ihn meist erst dann in Anspruch nehmen, wenn ihr
Kind auf dem Weg der Gesundung ist, erzählt Psychologe Cuatero:
„Vorher sind sie nur darauf fixiert, ihrem Kind Mut zu machen. Auf
ihre innere Verzweiflung achten sie nicht – die kommt später an die
Oberfläche und muss verarbeitet werden.”
Dafür Sorge zu tragen, dass Kinder und Eltern durch die
Krankheit nicht auch noch auseinandergerissen werden: Darin liegt
ein Schwerpunkt der Aspanob-Arbeit, der zugleich auch zu den
kostenintensivsten Leistungen gehört. „Zum Schock der Krankheit
kommt die Notwendigkeit, den vertrauten häuslichen Rahmen
aufzugeben, wenn das Kind in die Klinik kommt”, so Cuartero. „Um
ein Mindestmaß an Normalität beizubehalten, ist es essentiell, dass
die Eltern ihrem kranken Kind so nahe wie möglich bleiben können.”
Ohne Aspanob wäre das schon aus Geldmangel oft unmöglich.
„Una vida digna” – Ein Leben in Würde: Für dieses Ziel treten
die sechs festen Mitarbeiter mit Unterstützung von inzwischen rund
1800 Vereinsmitgliedern Tag für Tag neu an: „Wir sind inzwischen
selbst so etwas wie eine große Familie”, sagt Cuatero. Ohne die
Unterstützung großzügiger Spender, räumt er ein, vor allem der
großen Golf-Charity-Turniere, wäre die Arbeit nicht zu leisten. So
brachte das dritte „Golf con corazon”-Turnier, das im November auf
dem Platz von Son Muntaner einen Rekorderlös von 111.111 Euro
erzielte, auf einen Schlag ein Drittel des Jahresbudgets in die
Vereinskasse (ein weiteres Drittel stammt aus öffentlichen Mitteln,
der Rest setzt sich aus Spenden von anderen Charity-Events und
Einzelpersonen zusammen). Jesús Cuartero zeigt sich „zutiefst
dankbar über diese Hilfe, ohne die wir unsere Arbeit nicht weiter
machen könnten”. So werden auch einmal ganz besondere Ausflüge für
die krebskranken Kinder möglich – wie eine Reise nach Disneyland in
Paris. „Eines vergessen wir bei unseren Schützlingen nie: Es sind
Kinder”, sagt Jesús Cuartero. „Und es kann die letzte Reise ihres
Lebens sein.”
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.