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Die Playa de Palma schwimmt sich frei: Das Projekt zur Sanierung der teilweise heruntergekommenen Tourismusmeile ist nach einem Gipfeltreffen zwischen dem balearischen Ministerpräsidenten Jaume Matas (PP) und dem spanischen Tourismusminister Joan Clos (PSOE) in Madrid einen wichtigen Schritt vorangekommen. Nach Monaten des Stillstands in der Sache einigten sich die beiden Politiker am Dienstag auf die Gründung eines städtebaulichen Konsortiums („Consorcio urbanístico”). Dieses soll den Wandel an der Playa de Palma leiten und verwirklichen. Die Vereinbarung, die sowohl die Investitionsmittel als auch die Rechte und Pflichten aller Mitglieder des Konsortiums regelt, soll Anfang 2007 in Palma unterzeichnet werden.

Ziel des städtebaulichen Konsortiums ist es, jene 101+1 Vorschläge zu verwirklichen, die das erste „Konsortium zur Verbesserung und Verschönerung der Playa de Palma” im Juli vorgestellt hatte (MM 31/2006). Als Anschubfinanzierung sind nach Matas' Worten vorerst 100 Millionen Euro vorgesehen. Das ist die Summe, die bereits im Sommer als erster Investitionsbedarf genannt worden war. „Ich schließe nicht aus, dass dieser Etat auch größer ausfallen kann”, sagte Matas in Madrid. Stadtplaner hatten bereits im Vorfeld die Gesamtkosten für die auf gut zehn Jahre angesetzte Sanierung auf 1'2 Milliarden Euro geschätzt.

Fest steht, dass in dem künftigen städtebaulichen Konsortium die spanische und die balearische Regierung je 33 Prozent an Gewicht haben und die notwendigen Finanzmittel ebenfalls zu je einem Drittel beisteuern. Das letzte Drittel teilen sich den Angaben zufolge die drei öffentlichen Verwaltungsbehörden Inselrat Mallorca sowie die beiden Stadtverwaltungen Palma und Llucmajor zu je elf Prozent. Allerdings war vor wenigen Wochen auch im Gespräch, den Anteil des Inselrates zugunsten der Rathäuser von elf auf 25 Prozent aufzustocken.

Wann der erste Spatenstich für die „Playa des 21. Jahrhunderts” erfolgt, steht noch nicht fest. Bis zur Unterzeichnung der Zusammenarbeit muss noch ein Koordinator für das geplante Konsortium gefunden werden. Der Wunschkandidat der Balearen-Regierung war im Sommer nicht von allen Unternehmerkreisen bejubelt worden. Sie brachten einen Gegenkandidaten ins Spiel.

Mit der Verwirklichung der 101+1 Vorschläge soll an der Playa de Palma alles besser, schicker und moderner werden. Die „Wiege des Massentourismus” habe wieder weltweit Maßstäbe zu setzen. Die lange Liste der Vorhaben sieht die Schaffung von Sportanlagen, Grünzonen, einem Golfplatz, einem Open-Air-Theater, Rad– und Wanderwegen, einer Nahverkehrsbahn, einer Segelschule, Spielplätzen, einem Zentrum für Thalasso-Therapien, einer Fährverbindung, eines emblematischen Veranstaltungszentrums und vielem mehr vor. Städtebaulich ist vor allem das heruntergekommene Viertel El Arenal ins Blickfeld der Sanierer geraten. Finanziert werden sollen die Kosten des Gesamtprojekts zum Teil durch den Wertzuwachs, den bestimmte Flächen durch Umwidmung erfahren. Es wird Aufgabe des Konsortiums sein, zu entscheiden, wo genau die ersten Maßnahmen greifen sollen.