Das britische „Foreign Office” (vergleichbar mit dem deutschen
Außenministerium) hat Mallorca-Urlauber auf einer Homepage darüber
unterrichtet, dass in der Gemeinde Calvià die Zahl der
Vergewaltigungen angestiegen sei. Inzwischen sind die Warnungen
wieder aus dem Netz genommen worden. Die Gemeinde Calvià und die
Lokalpolizei bestreiten eine Zunahme sexueller Übergriffe und
verweisen darauf, dass 2006 etwa eine Million Euro in die
Verbesserung der Sicherheit investiert worden sei.
„Wir wollen nicht Alarm schlagen, aber das ist eine Information,
die in Großbritannien häufig von uns verlangt wird, vor allem von
Versicherungen, die wissen wollen, worauf sie sich einstellen
müssen, wenn sie ihre Kunden versichern”, hieß es dazu aus der
britischen Botschaft in Madrid. Das „Foreign Office” hatte klar
gemacht, dass die Zahl der sexuellen Übergriffe in Spanien laut den
Statistiken gering sei. Im Juni und Juli 2006 seien aber in Calvià
fünf Urlauberinnen vergewaltigt worden, zwei mehr als im
Vorjahreszeitraum. Und das seien nur die Fälle von Frauen, die sich
ans Konsulat gewandt hätten.
Laut einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung von Calvià hat die
Zahl der Vergewaltigungen in diesem Jahr aber nicht etwa zu-,
sondern abgenommen: In dieser Saison seien bislang vier Fälle
gezählt worden, gegenüber jeweils sechs in den vergangenen vier
Jahren.
Die Gemeindeverwaltung betonte, es werde alles getan, um die
Sicherheit der Anwohner und Touristen zu gewährleisten. Während der
touristischen Saison werden in Calvià 54 Beamte zusätzlich
eingesetzt, da– von 44 Touristenpolizisten. Etwa ein Drittel der
zusätzlichen Beamten tut in der Nacht Dienst. Jede Nacht seien 20
Polizisten in der Gemeinde im Dienst. Der Einsatz des zusätzlichen
Personals koste rund 750.000 Euro.
Außerdem seien zu den bestehenden 15 Videokameras in den
Urlaubsgebieten elf weitere Überwachungskameras in den
konfliktreichsten Gegenden installiert worden. Kostenpunkt: 225.000
Euro.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.