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Nein, da kommt keine Freude auf. Mallorca profitiert mal wieder vom Leid einer anderen Region. Erneut ist es die Türkei, die im Tourismus einen Rückschlag hinnehmen muss. War es zuletzt die Vogelgrippe, so schwächt nun zum wiederholten Mal der Terrorismus den wichtigsten Wirtschaftszweig. Das Gebiet um Antalya, einer der stärksten Konkurrenten Mallorcas im Kampf um die Kundschaft aus Deutschland und Großbritannien, wird einen schlechten Herbst erleben.

Und Mallorca den besten seit 1999. Wieder wird in unsicherer Zeit einem alten Bekannten das Vertrauen geschenkt. Mallorca flößt Vertrauen ein, es ist eine sichere Bank. Denn das Vertrauen basiert nicht nur auf Feelings, es basiert auf Fakten.

Mallorca blieb bislang von verheerenden Bombenanschlägen verschont. Ein guter Schutz war immer die Insellage selbst. Die logistischen Anforderungen an Attentäter sind ungleich höher als auf dem Festland. Als sich vor Jahren der König im Fadenkreuz eines Scharfschützen befand, hat der nach eigenen Aussagen nicht abgedrückt, weil sein Fluchtweg nicht gesichert war.

Aber wir wissen es alle, und haben uns auch irgendwie damit abgefunden: Die absolute Sicherheit gibt es nicht. Mallorca kann es genauso treffen wie jedes andere Gebiet der Welt. Und im Gegensatz zu den Etarras brauchen Al Kaidas Schüler keine Fluchtwege, sie opfern sich selbst.

Die Voraussetzungen, dass Mallorca ein vergleichsweise sicherer Ort bleibt, sind aber nicht schlecht. Wichtig ist, dass Polizeien und Geheimdienste alles nur Mögliche tun, um terroristisches Handeln zu erschweren. Wir müssen darauf vertrauen können, dass vor allem am Flughafen gute Sicherheitsarbeit geleistet wird. An der Effektivität dort wurde hin und wieder schon Kritik geübt, und auch der normale Reisende hat nicht selten den Eindruck, dass er in Frankfurt stärker gefilzt wird als vor dem Heimflug in Palma.

Wir wollen uns nicht zu Experten aufspielen. Aber wenn tatsächlich nachgebessert werden kann, muss das geschehen. Die Fluggäste werden für jede Kontrolle Verständnis haben. Mehr denn je.