Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande. Das ist nicht nur das
häufige Los von Religionsgründern, sondern auch von regionalen
Produkten. Im Klartext: Ohne die Hingabe der deutschen Residenten
und Urlauber hätte der Mallorca-Wein nicht seinen sprichwörtlichen
Boom der vergangenen fünf, sechs Jahre erlebt.
Diese nicht allzu neue Erkenntnis belegt jetzt eine Studie der
Unternehmensberatung AC Nielsen, die von der Winzervereinigung der
anerkannten Anbauregion „Denominació d'Origen (DO) Binissalem
Mallorca” in Auftrag gegeben worden war. „Die ausländischen
Besucher, inbesondere die Deutschen mit ihrem Interesse, die
lokalen Weine zu kennen und zu probieren, bilden mit den
wichtigsten Kern unter den Konsumenten. Der mallorquinische
Konsument ist hingegen noch nicht zum Repräsentanten seiner Weine
geworden”, sagte der Leiter der Studie, Ignacio Lauroba, bei der
Präsentation der Ergebnisse am Mittwoch in Binissalem.
Doch wenn Auswärtige gut über den Wein reden, erwacht selbst bei
Einheimischen das Interesse am Eigenprodukt. So hat die Nachfrage
und die Bekanntheit der Weine der DO Binissalem laut Studie in den
16 Jahren ihres Bestehens deutlich zugenommen. Nach den Rioja– und
katalanischen Weinen belegen die Binissalemer beim Absatz auf den
Inseln „einen respektablen dritten Platz”. In ihrer Bekanntheit
lagen sie auf den Inseln hinter der Anbauregion Rioja auf Platz
zwei. 68 Prozent aller befragten Lokale empfehlen „immer oder fast
immer” Inselweine.
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