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VON BERND JOGALLA

Geht es Ihnen zuweilen auch so? Da liegt man am Flughafen gut in der Zeit, hat noch ein gutes halbes Stündchen bis zum Aufruf des Fliegers, eilt aber trotzdem zum Gate. Man weiß ja schließlich nicht, wie lange man in der Sicherheitsschleuse steckt. Nichts war's mit dem Bummel durch den Aldeasa-Shop oder dem gemütlichen Bierchen. Gut vorstellbar, wie es Urlaubern ergeht, die nur einmal im Jahr abheben und entsprechend gestresst sind.

Es ist eine gute Entscheidung der Flughafen-Behörde, den Unsicherheits-Faktor Sicherheits-Check vorzuverlegen. Das bringt den Geschäften mehr Kunden und den Passagieren mehr kalkulierbare Zeit vor dem Abflug.

Irgendwas musste sich ändern. Denn es ist doch offensichtlich, dass einige Läden in der Abflughalle darben. Ist das Business mit den Fluggästen erst einmal einträglicher, könnte noch der eine oder andere Anbieter hinzukommen. Fakt ist nämlich auch, dass PMI nicht allzuviel bietet. Obwohl hier jährlich mehr als 20 Millionen Passagiere durchgeschleust werden, ist das Angebot bescheiden. In Barcelona etwa erwartet einen – ebenfalls nach der Sicherheitsschleuse – eine Einkaufsmeile fast wie in der City; die großen Filialisten sind vollzählig angetreten. Okay, Palma ist nicht Barcelona, aber ein bisschen mehr darf's schon sein.

Das gilt in ähnlicher Weise für die Gastronomie. Der hungrige Fluggast kann an Palmas Flughafen zwar seinen Hunger stillen, aber mehr eben auch nicht. Wo ist der schicke Stand, an dem man sich bei einem Gläschen Cava und ein paar Kanapees die Wartezeit verkürzen kann? Dann die Kinder: Wo sind die Spielecken, in denen sich die Passagiere der Zukunft austoben (und so die Nerven ihrer Eltern schonen) können?

Wir haben das Glück, dass Mallorca nur anderthalb Flugstunden von Deutschland entfernt liegt. Aber: Die gleiche Zeit – und bei Verspätungen noch viel mehr – verbringen wir häufig am Airport. Die Betreiber dürfen ruhig weiter darüber nachdenken, wie sie diesen Teil des Urlaubs zum Erlebnis machen können. Geld nehmen sie genug ein.