Wenn mit den ersten warmen Sonnenstrahlen die Schüler allmählich von den Sommerferien zu träumen beginnen, richten die Schulleiter den Blick bereits auf die Zeit danach. Insbesondere bei den beiden deutschsprachigen Schulen auf Mallorca laufen die Planungen für das neue Schuljahr auf Hochtouren. Denn sowohl der Eurocampus in Palma (www.schule-mallorca.de) als auch die Deutsche Schule Mallorca Südwest in Santa Ponça (www.mallorca-schule.de) registrieren derzeit eine hohe Nachfrage. Es sind vor allem junge Familien aus Deutschland, die sich dauerhaft auf Mallorca niederlassen und ihren Nachwuchs auf den beiden Schulen einschreiben wollen.
„Uns liegen über 40 Neuanmeldungen für das kommende Schuljahr vor”, sagen Barbara und Frank Paechter. Einige Eltern haben bereits die Aufnahmegebühr bezahlt. Sollte von den Interessenten niemand abspringen, werde die Schülerzahl nach derzeitigem Stand inklusive Vorschüler auf 70 steigen.
Das Ehepaar Paechter hatte im Januar die neue Schule in Santa Ponça gegründet, nachdem die bisherige Deutsche Internationale Schule in Magaluf (Ex-Can Hasso) aus finanziellen Gründen überraschend geschlossen worden war. Die Familie Paechter, die an der Costa de la Calma eine Immobilienfirma betreibt, erschien als Retter in letzter Sekunde und gründete in einem leerstehenden Einkaufszentrum in Santa Ponça eine völlig neue Privatschule.
„Ich habe noch nie so früh so viele Neuanmeldungen erhalten wie in diesem Jahr”, sagt auch die Vorsitzende des Deutsch-Spanischen Schulvereins, Gabriele Fritsch, die im Eurocampus das Amt der Direktorin wahrnimmt. Zu ihren derzeit 83 Schülern (inklusive 25 Vorschüler) werden nach heutigem Stand 22 sicher hinzukommen. Die Eltern von 15 weiteren Kindern haben sich noch nicht entschieden. Fritsch geht davon aus, dass im kommenden Schuljahr zwischen 100 und 120 Schüler den Eurocampus besuchen werden.
Nach Fritschs Worten kommen die Familien im Gegensatz zu früher gut informiert nach Mallorca. Meist planen die Eltern, ihren Beruf per Internet von der Insel aus fortzuführen oder zumindest zu pendeln, während der Partner und die Kinder hier ihr neues Zuhause haben.
Der Eurocampus startete im Sommer 2002. Getragen wird die Schule von einem gemeinnützigen Verein. Er teilt sich das Gebäude – eine Jugendstilvilla samt Garten – mit der Skandinavischen Schule und kooperiert mit der Französischen Schule. Mittelfristig wollen alle drei Schulen unter einem Dach zusammenarbeiten, doch die Suche nach einer geeigneten Immobilie gestaltet sich schwierig.
Veränderungen kündigen sich auch in Santa Ponça an: Dort wird zum neuen Schuljahr der Lehrplan von Nordrhein-Westfalen auf Bayern umgestellt. Das gilt auch für die Ferientermine. Schon jetzt fallen für die Schüler, anders als bei Can Hasso, statt drei Monaten nur noch sechs Wochen Sommerferien an. „Das ist im Sinne vieler Eltern”, sagt Frank Paechter. Daneben gibt es weitere Projekte: Von Mai an startet die Mallorca-Südwest mit einer Samstagsschule für deutschsprachige Kinder, die spanische Schulen besuchen.
Parallel dazu gibt es Sprachunterricht für Erwachsene. Vor den Sommerferien am 15. Juli findet ein zweiwöchiges Sommerkamp statt, bei dem auch Externe willkommen sind. Es gibt drei Projekte: Beim Fremdsprachen-Sommerkamp kann man seine Kenntnisse vertiefen. In der Gruppe „Erlebniswelt Strand” entdecken Vor– und Grundschüler unter Anleitung eines Biologen spielend die Flora und Fauna am Meer. Bei „Meerespädagogik mit Schnorchelkurs” gehen Zehn- bis 14jährige mit einem Tauchlehrer ins Wasser.
Die Schule in Santa Ponça umfasst im neuen Schuljahr die Klassen 1 bis 9, der Eurocampus die Klassen 1 bis 8. Beide Schulen werden ihre Gebühren anheben beziehungsweise künftig zwölf statt zehn Monatsraten erheben.
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