An der Playa de Palma soll alles besser werden. Der balearische
Ministerpräsident Jaume Matas (PP) will die Aufwertung der teils
heruntergekommenen Tourismuszonen in Angriff nehmen, egal ob mit
finanzieller Hilfe aus der Hauptstadt zu rechnen sei oder nicht,
wie er bei einem Besuch der spanischen Tourismusmesse Fitur
vergangene Woche in Madrid unmissverständlich klarstellte. Zu
Wochenbeginn bekräftigte Matas in Palma einmal mehr, dass es Zeit
sei, den Integralplan anzupacken. „Jetzt ist der Moment zu sagen,
es reicht. Wir brauchen Bauvorhaben, politische Entscheidungen und
eine größeres Engagement. Mit den Verzögerungsmanövern muss Schluss
sein”, sagte Matas am Montag zum Auftakt einer touristischen
Fachtagung über die Zukunft der Playa de Palma.
Für das Vorhaben will Matas insbesondere die Hoteliers und die
Baubranche verpflichten. Der öffentliche und der private Sektor
sollen in Zukunft in Sachen Playa-Umgestaltung eng
zusammenarbeiten. Aus diesem Grund schlug der balearische
Tourismusminister Joan Flaquer den Hoteliers vor, dem „Konsortium
zur Verbesserung und Verschönerung der Playa de Palma” beizutreten
und „die Reform der Playa zu koordinieren”.
Zum Hintergrund: Das Konsortium hatte sich Ende 2004 gegründet.
Ihm gehören bislang die spanische und die balearische Regierung,
der mallorquinische Inselrat sowie die Stadtverwaltungen von Palma
und Llucmajor an. Das Gremium sollte den Rahmen für die notwendigen
Maßnahmen abstecken. Die Kosten für das ehrgeizige Projekt, das die
Playa in Europa wieder zum touristischen Vorreiter machen soll,
werden auf über eine Milliarde Euro geschätzt.
Ende 2005 kündigte Madrid an, das Konsortium nicht über das Jahr
2006 hinaus finanziell unterstützen zu wollen. Der Zentralregierung
sind die Gestaltungspläne zu vage, die Finanzierung zu unklar.
Madrid schlug vor, im Austausch für Finanzmittel eine urbanistische
Kommission zu gründen, die die Nutzflächen verwalten solle, auch um
damit Geld für das Vorhaben zu generieren. In diesem Fall müssten
die beiden für die Playa zuständigen Rathäuser Kompetenzen
abtreten. Einem solchen Schritt sind diese aber wenig
zugeneigt.
Unterdessen hatten sich die Teilnehmer der Fachtagung am
vergangenen Montag keinen besseren Tag aussuchen können, um über
die Verschönerung der Playa de Palma zu debattieren. Bei Regen,
Wind und Kälte präsentierte sich die Bucht mit ihrer verbauten
Meereslinie grau und trostlos wie selten. „Wie wollen wir, dass die
Playa de Palma im Jahre 2015 aussieht?” lautete das Leitthema der
Tagung, zu der die örtlichen Herbergsväter und das Konsortium
eingeladen hatten. Einig waren sich alle Teilnehmer, als sie im
Iberostar-Hotel Royal Cristina vorsichtig auf nassen Marmorstufen
zum Konferenzraum hinabstiegen, dass in neun Jahren mindestens das
Wetter besser sein müsste.
Einigkeit herrschte zudem darüber, dass an der Playa de Palma
etwas zu geschehen habe. Die Bucht, die einst Pionier in Sachen
Sonne-und-Strand-Tourismus sowie Überwinterer gewesen war, wurde
aufgrund ihrer Infrastrukturen und der zum Teil veralteten
Unterkünfte als „gereift”, mitunter als „obsolet” beschrieben. Doch
es wurden auch Anzeichen für eine Besserung diagnostiziert. „Der
Wandel ist in vollem Gange. Der Privatsektor ist bereits mit
Millionen-Investitionen an der Playa aktiv”, sagte eine Moderatorin
und verwies auf Projekte wie das in Bau befindliche Meeres-Aquarium
sowie das Einkaufs– und Freizeitzentrum Aqua Mágica.
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