Eine der letzten technischen Neuheiten in der Welt der Weine ist
der maschinelle Weintester. Eine hochkomplexe Anlage, die in der
Lage ist, die vielfältigen Aromen und Geschmacksstoffe im Wein mit
hoher Präzision zu erkennen und zu definieren.
Meinen heutigen Wein sollten Sie jedoch nicht einem
High-Tech-Gerät überlassen, sondern ihn mit großem Genuss selbst
verköstigen. Salia, so heißt dieser verführerisch kremige Rotwein
aus der D.O. Manchuelo. Manchuelo befindet sich südöstlich von
Madrid, etwa zwischen der La Mancha im Westen und Utiel– Requeña im
Osten. Die Region ist geprägt von kontinentalem Klima mit kühlen
Wintern und heißen Sommern. Die Weinberge liegen fast alle in einer
Höhe von etwa 700 Metern. Ein Umstand, der gerade im Sommer für
kühle Nächte sorgt. Dies wiederum begünstigt die Aromenbildung und
langsame Reifung der Trauben.
Gerade mal zwei Handvoll Winzer sind in der Manchuelo tätig.
Einer von ihnen heißt Victor de La Serna, ein international
anerkannter Journalist und Weinkritiker, der sich vermutlich einen
Lebenstraum erfüllte und seit mehreren Jahren seine eigenen
unverwechselbaren und hochwertigen Rotweine erzeugt.
Zurück zum Salia des Jahrgangs 2004, gekeltert aus Syrah– und
Monastrelltrauben. Zum Flaschenpreis von zirka zwölf Euro erhält
man hier, qualitativ gesehen, eine „Menge Wein”, ausgestattet mit
einer Fülle unverwechselbarer Aromen. Reife dunkle Beeren, in
beinahe kompottiertem Zustand, eine feine pfeffrige Note,
Veilchenduft und ein weicher kremiger Holzton bilden das Entree in
der Nase. Seidiges, aber präsentes Tannin ist spürbar im Gaumen,
fast ist man versucht, diesen herrlichen Rotwein zu kauen.
Letztlich beschert uns der Salia einen nachhaltigen Abgang der
Extraklasse mit viel Frucht und einem leichten Röstton.
Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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